Hyperion CDA67100
1 CD • 72min • 1999
01.03.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wie meist bei Hyperion sind Künstler und Aufnahmetechnik überdurchschnittlich; bei dem hohen Niveau, auf dem der diffizile Tonsatz realisiert ist, gibt es nur wenige Einwände. Stünde nicht einem Stück wie Berceuse (op. 38) noch etwas mehr innere und äußere Ruhe gut? Könnte man die Fugato-Partie im Andante der Es-Dur-Sonate op. 102 (Tr. 7, vor und nach 3') nicht noch besser strukturieren? Ähnliches gilt für die Akzentgänge im Kopfsatz der Es-Dur-Sonate, der an Schumann erinnert und, so gespielt, in der Logik von Form und Prozeß nicht restlos nachvollziehbar wirkt. Doch trotz einiger kritischer Einwände liegt eine durch und durch hörenswerte Realisierung dieser "ars gallica" vor, von der Saint-Saëns ab 1871 gesprochen hat, einer "musique savante", deren internationale Akzeptanz immer noch nicht in dem Maße besteht, die sie verdienen würde. Formal, aber auch in seiner Faktur interessant ist das zehnminütige Triptyque, und auch die beiden späteren Elegien sind lohnende Exempel einer Musik, die in Deutschland mehr geduldet als gepflegt wird!
Dr. Matthias Thiemel [01.03.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Camille Saint-Saëns | ||
1 | Sonate Nr. 1 d-Moll op. 75 für Violine und Klavier | |
2 | Sonate Es-Dur op. 102 für Violine und Klavier | |
3 | Triptyque op. 136 | |
4 | Elégie op. 143 | |
5 | Elégie op. 160 | |
6 | Berceuse für Violine und Klavier B-Dur op. 38 |