Telarc 80494
1 CD • 60min • 1998
01.01.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es erweist sich immer wieder aufs Neue, daß John Adams unter den gleichsam tonalen Minimalisten Amerikas mit Abstand der aufregendste ist. Das zeigt die unmittelbare Gegenüberstellung mit dem Violinkonzert von Philip Glass einmal mehr. Denn Adams gibt sich nicht zufrieden mit der Transformation eines Patterns in ein jeweils anderes. Seine Sätze tragen deutliche Züge dramatischer Entwicklung, sprengen die strömende Ereignislosigkeit mancher Kollegen.
Derlei ist beim temperamentvoll-souveränen Robert McDuffie und dem derzeit gleichsam über sich selbst hinaus wachsenden Christoph Eschenbach bestens aufgehoben. Und das Houston Symphony Orchestra zeigt, was es unter seinem Chef alles gelernt hat. Erstklassig. In jeder Hinsicht. Selbst der Stereo-Klang der Sorround-Produktion geriet ausgewogen. Glass' Violinkonzert liegt McDuffie nicht so sehr, weil es ihm nicht gelingt, das unmerkliche Werden und Vergehen von Zuständen über seinen schieren Verlauf hinaus sprechen zu lassen. Kremer ist da spröder und geheimnisvoller. Und Dohnányi mit den Wienern auch. Aber wie gesagt: Das Adams-Konzert ist ohnehin das bessere Stück.
Peter Korfmacher [01.01.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
John Adams | ||
1 | Konzert für Violine und Orchester (1993) | |
Philip Glass | ||
2 | Violinkonzert Nr. 2 (The American Seasons) |