
Hyperion CDA67024
1 CD • 78min • 1997/99
01.12.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wieder einmal schließt Hyperion eine Repertoirelücke, diesmal mit den beiden Geigensonaten von Charles Villiers Stanford (1852-1924). Die Produktion ist vom Können, dem musikalischen Engagement der Künstler wie auch der bekannt guten Hyperion-Tontechnik her überdurchschnittlich gut gelungen. Fragwürdig ist jedoch die Musik selbst. Der Kopfsatz der ersten Sonate (1864) klingt wie ein endloser Essay über das berühmte Rezitativ zu Beginn des Finales von Beethovens Neunter und ist auf Dauer ziemlich ermüdend. Das folgende Intermezzo tönt ebenso nach Schumanns Salonstücken wie die Stücke op. 93, in denen ein vielversprechender Titel wie In a Gondola kompositorisch mit keiner der mir bekannten Artverwandten (von Liszt oder Mendelssohn etwa) mithalten kann. Lohnender ist allenfalls die zweite Sonate, die zwar von 1898 stammt, aber in Harmonik, Farbigkeit und thematischer Arbeit ihrer Zeit hoffnungslos hinterherhinkt. Wer akribisch alles Britische sammelt, wird auch diese CD nicht verschmähen. Ich selbst habe an der Musik keinso großes Interesse, ungeachtet ihrer wohl optimalen künstlerischen Darbietung.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.12.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Charles Villiers Stanford | ||
1 | Violinsonate Nr. 1 D-Dur op. 11 | |
2 | Caoine op. 54 Nr. 1 (A Lament) | |
3 | Fünf Charakterstücke op. 93 | |
4 | Violinsonate Nr. 2 A-Dur op. 70 |