The Romantic Piano Concerto Vol. 20
Hyperion CDA67069
1 CD • 73min • 1998
01.08.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Die Tatsache, daß er zum Wiener Brahms-Kreis gehörte, hat ihm Zeit seines Lebens möglicherweise geholfen, nach seinem Tod aber bekam Ignaz Brüll (1846-1907) zu spüren, daß er Brahms gegenüber kompositorisch nur über ein kleineres Licht verfügte. Umso verdienstvoller, daß Hyperion in Teil 20 seiner Reihe "Das romantische Klavierkonzert" Brüll mit Hilfe ausgezeichnter Interpreten wiederausgräbt. Brülls Werk zählt gewiß nicht zu den sensationellen Wiederentdeckungen, es fehlt nicht an Unzulänglichkeiten (so basiert der Hauptsatz des ersten Konzerts auf einem gänzlich unpianistischen, repetitiven Hauptthema). Das große Plus dieser Aufnahme liegt im so engagierten wie inspirierten Spiel aller Beteiligten (die Aufnahmetechnik sei ausdrücklich einbezogen), wobei Martin Roscoe durchaus auch furios zur Sache zu gehen versteht. Selbst die nicht chronologische Folge – die beiden frühen Konzerte des 15- bzw. 22jährigen werden durch das späte, episch-stimmungsvolle op. 88 voneinander getrennt – macht Sinn, schafft Kontraste, kommt dem Hörer entgegen. Wenn ein Redner so beredt, so motiviert und packend auftritt, dann hört man auch einem Vortrag, der keine weltbewegende Neuigkeiten verkündet, aufmerksam und interessiert zu.
Kalle Burmester [01.08.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ignaz Brüll | ||
1 | Klavierkonzert Nr. 1 F-Dur op. 10 | |
2 | Andante und Allegro op. 88 | |
3 | Klavierkonzert Nr. 2 C-Dur op. 24 |