BIS BIS-CD-935
1 CD • 51min • 1995, 1998
01.02.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Nach der Uraufführung seines ohnehin divinen Violinkonzerts verbesserte Mendelssohn noch ein paar Stellen ins Engelhafte: wandelte im ersten Satz eine Pflichtkadenz in ein Poem, im zweiten Satz ein allzu folkloristisches Moll in Dur und ein paar kullerige Übergangswendungen der Geige in streng und flach geschnittene Stufen, um nur die wichtigsten von etwa 170 Korrekturen zu erwähnen. Aber 140 Jahre später wird natürlich die Erstfassung ausgegraben und als "Alternative" ausgegeben. Sie lohnt allenfalls als Blick in die Werkstatt. Außerdem spielt Isabelle van Keulen das e-Moll-Konzert erstaunlich rabiat verglichen mit ihrer wunderschönen und klugen Darbietung des d-Moll-Konzerts, auch die Balance zur Nieuw Sinfonietta Amsterdam war drei Jahre zuvor viel besser. Und wer hören will, was eine richtige Alternative ist, nehme das Scherzo aus dem Streichoktett in der Orchesterfassung, vom Meister selbst arrangiert: Das ist so gut, daß man wünscht, er hätte das ganze Oktett umgeschrieben.
Volker Hagedorn [01.02.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Felix Mendelssohn Bartholdy | ||
1 | Violinkonzert d-Moll für Violine und Streichorchester | |
2 | Scherzo (Orchesterfassung - aus: Streichoktett Es-Dur op. 20) | |
3 | Konzert e-Moll op. 64 für Violine und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Isabelle van Keulen (Violine)
- Nieuw Sinfonietta Amsterdam (Orchester)
- Lev Markiz (Dirigent)