Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechungen der letzten 30 Tage

Eugen Engel

Grete Minde

Orfeo C260352

2 CD • 1h 58min • 2022

07.06.20238 8 9

Eine Ausgrabung der besonderen Art konnte das Magdeburger Theater im vergangenen Jahr der erstaunten Öffentlichkeit präsentieren: bei der Oper Grete Minde nach dem gleichnamigen Roman von Theodor Fontane handelte es sich nicht um ein längst vergessenes Stück, dessen Repertoiretauglichkeit noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden sollte, sondern um eine echte Uraufführung 90 Jahre nach Fertigstellung der Partitur. Den Namen des Schöpfers kannte bis dahin niemand

»zur Besprechung«

Rites de Passage

Anastassiya Dranchuk
Tchaikovsy • Say • Schubert • Liszt

Ars Produktion ARS 38 340

1 CD/SACD stereo/surround • 63min • 2022

06.06.20239 10 9

Für ihr Debüt-Album wählte die Pianistin Anastassiya Dranchuk vier Stücke, die sie während ihrer eigenen Entwicklung begleiteten: Tschaikowskis Nussknacker-Suite, Fazıl Says Troja-Sonate und ein ehrgeiziges Schubert-Liszt-Finale. Dranchuk, die 1989 im sowjetischen Kasachstan geboren wurde und zum Musikstudium nach Berlin kam, denkt programmatisch groß: Jedes Werk dieser farben- und facettenreichen Folge zeugt von einem Übergang, bei dem im Drama der Überwindung Neues entsteht – daher der Albumtitel.

»zur Besprechung«

Wilhelm Berger

Symphony op. 71 • Konzertstück op. 43a

cpo 555 462-2

1 CD • 77min • 2021, 2020

05.06.20238 10 9

Der 1861 geborene Wilhelm Berger war unter den Vertretern der zweiten Generation „Berliner Akademiker“ – also der den klassizistischen Idealen der Berliner Musikhochschule verpflichteten Komponisten – gewiss die herausragende Künstlerpersönlichkeit. Im Gegensatz zu manchem seiner älteren Kollegen war er kein Gegner Richard Wagners und durchaus offen für Anregungen harmonischer oder instrumentatorischer Art aus dem „neudeutschen“ Stilkreis, auch wenn er im Herzen immer Klassizist blieb.

»zur Besprechung«

Eugène Ysaÿe

6 Sonatas for Violin solo Op. 27

TYXart TXA22171

1 CD • 60min • 2017, 2020, 2021

04.06.20238 8 8

Im Juli 1923, also vor ziemlich genau 100 Jahren, skizzierte der 65-jährige Eugène Ysaÿe inspiriert durch Joseph Szigetis Interpretation von Bachs Solosonate BWV 1001 binnen gerade einmal 24 Stunden – ein echter kleiner Schaffensrausch also – seinen eigenen Zyklus von sechs Sonaten für Violine solo, die ein Jahr später als sein Opus 27 publiziert wurden. Szigeti ist auch der Widmungsträger der ersten Sonate, die übrigen fünf sind jeweils anderen Geigern der damaligen Zeit gewidmet, darunter so illustre Namen wie Jacques Thibaud, George Enescu oder Fritz Kreisler.

»zur Besprechung«

Richard Strauss

Letzte Lieder

Rondeau ROP6241

1 CD • 58min • 2020, 2022

03.06.202310 9 10

Man muss ja nicht unbedingt Lieder, die Richard Strauss bewusst als Klavier-Lieder komponiert hat, für Chor umschreiben, nur weil Strauss für Chor weniger geschrieben hat. Wenn man’s aber macht, dann sollte man es so tun, wie es hier Clytus Gottwald und vor allem Franz Zimnol getan haben. Dann braucht man jedoch für diesen prunkenden Klang einen phänomenalen und intelligent gestaltenden Chor, wie ihn der KammerChor Saarbrücken darstellt, sowie einen souverän lenkenden und leitenden Dirigenten, wie Georg Grün einer ist.

»zur Besprechung«

Close Encounters

Rui Lopes Bassoon

Prospero Classical PROSP 0057

1 CD • 76min • 2021

02.06.20239 10 9

Der in Basel lebende Portugiese Rui Lopes begann erst als Achtzehnjähriger mit dem Fagott. Dennoch hat er es weit gebracht, wurde von der New York Times als „außerordentlich begabt“ gelobt und erhielt den Ersten Preis beim Musikwettbewerb im portugiesischen Estoril. Beim Meister-Fagottisten Sergio Azzolini erlernte Lopes die Finessen der historischen Aufführungspraxis; er widmet sich aber auch der zeitgenössischen Musik, dem Tango und dem Fado. Sein außerordentlich breites Repertoire demonstriert er auf seiner zweiten CD, die den Titel „Close Encounters“ trägt.

»zur Besprechung«

Magie

Martha Argerich & Maria Solozobova

Antes BM319328

1 CD • 61min • 2021

01.06.202310 10 9

Beethovens so genannte Kreutzersonate gilt als die virtuoseste, ausgreifendste seiner zehn Violinsonaten. Dem hohen Anspruch wird die Neueinspielung durch die aus Buenos Aires stammende Pianistin Martha Argerich und die russische, in der Schweiz lebende Geigerin Maria Solozobova voll gerecht. Die bei einem Recital in der Tonhalle Zürich entstandene Aufnahme begeistert durch musikantische Leidenschaft, sichere technische Beherrschung und das ausgewogene Miteinander in allen drei Sätzen.

»zur Besprechung«

Nur über uns die Linde rauscht

Eichendorff-Lieder

Spektral SRL4-22198

1 CD • 71min • 2022

31.05.20239 8 10

Der Romantiker Joseph von Eichendorff (1788-1857) gehört zu den meistvertonten deutschen Dichtern. Die Online-Datenbank LiederNet weist nicht weniger als 1640 Adaptionen von 340 seiner Gedichte nach, die Galerie der Komponisten, in der kaum ein prominenter Name fehlt, reicht von Felix Mendelssohn-Bartholdy bis zu Hanns Eisler. Am bekanntesten geworden ist Robert Schumanns Liederkreis op. 39, der Sänger aller Stimmfächer herausgefordert hat und natürlich auch in dem hier vorliegenden Album im Zentrum des Programms steht, eingebettet in Arbeiten von großen und kleinen Meistern.

»zur Besprechung«

Mozart & Fiala

Amadé, mon ami

Rondeau ROP6234

1 CD • 79min • 2022

30.05.20238 10 9

Was tut ein Gambist nicht alles für sein Gambenspiel: Er sucht selbst bei Mozart und wird fündig. Mozart war befreundet mit dem seinerzeit hochberühmten Gambenspieler Joseph Fiala (1748-1816), in den Tagebüchern und Briefen der Familie wird er öfters als Gast erwähnt. Thomas Fritzsch recherchiert und findet nicht nur Fialas originale Gambe und von diesem komponierte Gambenkonzerte, sondern auch Werke von Mozart, die für Gambe geschrieben sein könnten. Darüber kann man musikhistorisch streiten – aber hier interessiert vor allem, wie sie gespielt sind. Diese CD ist somit ein Dokument einer Musiker-Freundschaft.

»zur Besprechung«

Aram Khatchaturian

Symphony No. 3 • Gayaneh Suite No. 3

cpo 777 973-2

1 CD • 54min • 2015

29.05.20239 10 9

Freunde der Musik Aram Khatchaturians kommen hier auf ihre Kosten: die neue CD mit der Robert-Schumann-Philharmonie aus Chemnitz enthält den unverwüstlichen Hit des armenischen Komponisten, den Säbeltanz aus der Musik zum Ballett Gayaneh, und zwar in einer mitreißenden Einspielung unter dem straffen Dirigat von Frank Beermann. Stampfende Tanzrhythmen und unaufhaltsame Steigerungswellen finden sich auch in den übrigen Stücken der Suite Nr. 3

»zur Besprechung«

Oriental Dreams

Kathrin Beddig

Momore 20

1 CD • 42min • [P] 2022

28.05.20239 9 9

„Meine Musik ist ein Gegenentwurf zum üblichen Höher, Schneller, Weiter“ sagt die Multiinstrumentalistin Kathrin Beddig – und meint damit einen Zustand von innerer Achtsamkeit, von dem sie ausgeht und der sie zum Komponieren und Improvisieren geführt hat. Mehr noch: Beim Einspielen ihrer Musik geht sie so „zentriert“ wie nur möglich zu Werke, um sich auf jedem Album einem spezifischen Thema zu widmen. Auch auf dieser Veröffentlichtung „Oriental Dreams“ realisiert sie alles in Personalunion, denn sie ist viel mehr als nur eine versierte Querflötenspielerin

»zur Besprechung«

Francesco Maria Veracini

Sonate a flaute solo e basso vol. 1

Vanitas VA-17

1 CD • 60min • 2019

27.05.20237 8 7

Die 12 Sonaten für Blockflöte oder Violine von Francesco Maria Veracini (1690-1768) sind im Grunde genommen ein Faschingsprodukt. Denn der sächsische Kronprinz Friedrich August hielt sich zum Karneval 1716 in Venedig auf, war von Veracinis Spiel und seinen Ouvertüren begeistert und engagierte ihn deshalb als Kammermusiker und Impresario für italienische Sänger nach Dresden. Der Komponist dankte ihm mit der Widmung der Sonaten. Nachdem die ersten 6 Sonaten bereits in zwei Aufnahmen vorliegen, wird sich Muriel Rochat Rienth wohl des kompletten Zyklus‘ annehmen und legt jetzt die Vol. 1 von wohl zwei CDs vor.

»zur Besprechung«

Christian Ridil

Chamber Music Vol. 2

Genuin GEN 23823

1 CD • 74min • 2022

26.05.20239 9 9

Christian Ridil hat seine musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen erfahren und agiert als Chorleiter und Musikpädagoge. 1994 wurde er zum Musikdirektor der Frankfurter Goethe-Universität ernannt. Darüber hinaus ist er als innovationsfreudiger Komponist geistlicher und weltlicher Werke in Erscheinung getreten. Das Label Genuin Classic hat nun die zweite Folge einer komponistischen Retrospektive dieses universellen Musikers veröffentlicht, welcher im Juni seinen 80. Geburtstag feiert.

»zur Besprechung«

Colori Contrastanti

Ute Schleich & Katharina Uzal

conditura records CONREC019

1 CD • 67min • 2022

25.05.20237 9 8

Ute Schleich und Katharina Uzal bilden seit 2015 das Duo Colori Contrastanti. An Blockflöte und Cello bestücken sie die musikalische Nische der Neuen Musik für ihre Duo-Besetzung, wodurch Ihr Album überwiegend Ersteinspielungen enthält. So schrieb die litauische Komponistin Diana Čemerytė 2021 ihr klangfarbenreiches Stück Devaneio für das Duo Colori Contrastanti. Hier greift Ute Schleich zur Bassblockflöte, was des ähnlichen Tonumfangs wegen eine besonders intensive Kommunikation mit dem Cello ermöglicht.

»zur Besprechung«

Anzeige

Szymanowski

mythes
Music for Violin & Piano

BIS 2652

1 CD/SACD stereo/surround • 68min • 2021, 2022

24.05.20239 10 9

In Polen ist Karol Szymanowski (1882-1937) als eine der wichtigsten Figuren bei der Weiterentwicklung eines nationalen Musikidioms nach der Unabhängigkeit 1918 längst nicht mehr wegzudenken. Im Westen schätzt man eher seine mittlere Schaffensphase, in der er aus seiner Beschäftigung mit griechischer Mythologie und orientalischer Mystik in Verbindung mit harmonischen Neuerungen der Moderne, die den Hörer oft an den späten Skrjabin erinnern, zu einer ganz persönlichen Klangsprache gelangte.

»zur Besprechung«

Carl Philipp Emanuel Bach

Sonatas for Traverso and Clavier

Ars Produktion 38 623

1 CD • 74min • 2020

23.05.20239 9 9

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) war von allen Söhnen seines Vaters J. S. Bach in seinem Jahrhundert der Berühmteste, und wenn jemand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von „Bach“ sprach, war Carl Philipp Emanuel gemeint – der „Berliner“ oder „Hamburger“ Bach (wie er nach seinen beiden Wirkungsstätten genannt wurde). Sein Ruhm überstrahlte damals nicht nur den des Vaters, der in der größeren Musikwelt erst im 19. Jahrhundert zum alles überstrahlenden Stern seiner berühmten Familie und der Musik überhaupt aufrückte, sondern auch den seiner ebenfalls als Komponisten hervorgetretenen Brüder Wilhelm Friedemann (1710-1784), Christoph Friederich (1732-1795) und Johann Christian (1735-1782).

»zur Besprechung«

Marvels of the 18th century in Naples

Symphonies & Violin Concertos
Sarro • Colle • Fiorillo • Manna

cpo 555 315-2

1 CD • 73min • 2016

22.05.20237 8 8

Mit einer Opernsinfonie, zwei Violinkonzerten und einer im Geist des späteren 18. Jahrhunderts gehaltenen Sinfonie bietet diese CD eine breite Fülle von Orchestermusik an, die ihren Ausgangspunkt im Neapel des 18. Jahrhunderts hatte. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich über 140 Jahre von der Geburt Domenico Sarros 1679 bis zu Federigo Fiorillos Tod 1823 (der übrigens 1755, im Jahr vor W. A. Mozart, geboren wurde). So vereinen sich hier die drei Generationen des 18. Jahrhunderts, in deutschen Maßstäben gesprochen von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel über die Generation der Bach-Söhne bis hin zu Wolfgang Amadé Mozart und Ludwig van Beethoven.

»zur Besprechung«

Camille Saint-Saëns

Symphonic Poems

Prospero Classical PROSP 0060

1 CD • 49min • 2021

21.05.20239 10 9

Camille Saint-Saëns wurde durch seinen Förderer und Freund Franz Liszt dazu angeregt, Sinfonische Dichtungen zu komponieren, auch wenn diese Gattung in Frankreich zur Entstehungszeit in den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts nicht gerade beliebt war. Das Sinfonieorchester Basel hat es nun übernommen, diese Werke, beruhend auf der historisch-kritischen Ausgabe, die kürzlich im Bärenreiter-Verlag erschienen ist, neu einzuspielen. Spannender Totentanz

»zur Besprechung«

Mrii

Ukrainian Hope
Violina Petrychenko

Ars Produktion ARS 38 357

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2022

20.05.20239 9 9

Schon seit Jahren engagiert sich die junge Pianistin Violina Petrychenko, eine Ukrainerin, die seit 2007 in Deutschland wirkt, für die Musik ihrer Heimat, und so liefert auch ihr neuestes Album ein Panorama ukrainischer Klaviermusik, durchaus in Anknüpfung und Ergänzung etwa ihrer vor einigen Jahren ebenfalls bei Ars Produktion erschienenen „Ukrainian Moods“. Der Schwerpunkt des neuen, „Mrii“ (Träume) betitelten Programms liegt diesmal auf der Zentral- und Ostukraine und der Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

»zur Besprechung«

Beethoven

flute & piano

Prospero Classical PROSP0063

1 CD • 55min • 2021

19.05.20238 9 9

Beethoven war nicht unbedingt der Querflöte zugetan, die er als „limitiert und unvollkommen“ bezeichnete. Da bedarf es schon der Bearbeitungskunst, um seine Werke anderer Bestimmung für dieses Instrument aufführbar zu machen. Die chinesische Flötistin Qiling Chen, die an der Musikhochschule Zürich unterrichtet, hat zusammen mit ihrer Klavierpartnerin Yoshiko Iwai einige solcher Arrangements eingespielt, als bedeutendste Komposition der neuen CD die Violinsonate F-Dur op. 24, die sogenannte „Frühlingssonate“, die sie selbst transkribierte

»zur Besprechung«

Legata

Na'ma Goldman • Giulio Zappa

Solo Musica SM 421

1 CD • 64min • 2022

18.05.20238 8 8

In einem kurzen Einleitungstext zu ihrem Album bekennt die aus Israel stammende Mezzosopranistin Na’am Goldman, die gerade dabei ist, „in Berlin Wurzeln zu schlagen“, die ausgewählte Musik fange „diesen einen Moment des Innehaltens auf einer Reise ein“. Jüdische Komponisten aus Deutschland, die international längst zum klassischen Kanon zählen wie Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold und Kurt Weill werden mit Kollegen aus Israel verbunden, die hier weniger bekannt sind und deren Lieder auf jiddisch oder hebräisch geschrieben sind.

»zur Besprechung«

Viennese Transfigurations

Alban Berg • Alexander Zemlinsky • Thoams Wally

hänssler CLASSIC HC22046

1 CD • 59min • 2021

17.05.20239 10 9

Vier Interpreten aus Wien widmen sich Bearbeitungen von Werken, die im 20. und frühen 21. Jahrhundert entstanden sind. Dabei erklingen im Live-Mitschnitt eines Streaming-Konzerts Kompositionen, die eigentlich als Orchesterwerke oder für eine andere Besetzung gedacht waren. Im Fall des Violinkonzerts von Alban Berg geschah die Transfiguration zunächst in Ausschnitten für eine „klingende Konzerteinführung“, um später zu einer Kammermusikfassung des ganzen Werks zu reifen mit dem Ziel, es „für Geigerinnen und Geiger in kleiner Besetzung aufführbar zu machen“.

»zur Besprechung«

Elysium

A Schubert Recital

BIS 2573

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2020, 2021

16.05.20238 9 8

Die britische Sopranistin Carolyn Sampson hat lange gewartet, bevor sie sich der Herausforderung der Schubert-Lieder stellte, die auf dem Gebiet des Kunstlieds den absoluten Prüfstein für jeden Sänger bedeuten. Ihr erster größerer Versuch, das vor fünf Jahren aufgenommene und ebenfalls beim Label BIS veröffentlichte Album „A Soprano’s Schubertiade“, fand in der Fachpresse eine einmütig positive Bewertung. Nun hat sie, wiederum gemeinsam mit dem Pianisten Joseph Middleton, ihre Auseinandersetzung mit dem Komponisten fortgesetzt: „Elysium“ vereint 17 Lieder aus verschiedenen Lebensabschnitten, von An den Mond auf einen Text Ludwig Höltys (1815) bis zu der im Todesjahr 1828 entstandenen Vertonung von Karl Gottfried von Leitners Gedicht Die Sterne

»zur Besprechung«

Trios for Piano, Clarinet & Cello

Robert Kahn • Vincent d'Indy
Bawandi Trio

cpo 555 596-2

1 CD • 57min • 2022

15.05.20239 9 9

Beginnend mit Beethovens Gassenhauer-Trio hat sich die Besetzung Klarinette, Violoncello und Klavier insgesamt recht nachdrücklich im Repertoire etabliert; jedenfalls ist die Bandbreite dessen, was für diese Besetzung im Laufe der Jahrhunderte komponiert wurde, bemerkenswert groß. Erfreulicherweise hat sich das junge Bawandi Trio auf seiner Debüt-CD dafür entschieden, zwei selten(er) gespielte Werke zu präsentieren, beide um die Wende zum 20. Jahrhundert entstanden, beide stilistisch in erweiterten spätromantischen Gefilden angesiedelt. Dass dabei die Wahl auf Robert Kahn (1865–1951) und sein Trio g-moll op. 45 (1905) fiel, passt natürlich ungemein gut in den Katalog des Labels cpo, das sich ja schon länger mit der Musik Kahns befasst. Gekoppelt wird das Werk mit Vincent d’Indys Trio B-Dur op. 28 (1887).

»zur Besprechung«

Chapters

A Double Bass Story

Berlin Classics 0302929BC

1 CD • 58min • 2022

14.05.20239 9 9

Der Kontrabass als Soloinstrument hat immer noch Seltenheitswert. Zumeist findet er als tiefer Brummer Verwendung und ist für die untersten Regionen des Orchesterspektrums verantwortlich. Und auch echte Sololiteratur ist nicht häufig zu finden, wenn man mal von einer Handvoll Solokonzerten und Sonaten absieht. Doch kammermusikalisch und dann auch noch so melodisch hört man das größte aller Orchesterinstrumente kaum jemals. Hier hat man dafür umso ausführlicher Gelegenheit dazu und schwungvolle Melodien gibt es hier in Hülle und Fülle.

»zur Besprechung«

Dimitris Papadimitriou

Piano Concert No 1 • Miniatures

MDG 901 2229-6

1 CD/SACD stereo/surround • 67min • 2021

13.05.20237 9 7

Die Palette des Labels MDG ist seit jeher breit, und mit der vorliegenden SACD erweitern die Detmolder ihren Katalog um einen zeitgenössischen griechischen Komponisten, dessen Musik bislang in erster Linie in seiner Heimat auf Tonträger verfügbar gewesen ist. Die Rede ist von Dimitris Papadimitriou, Jahrgang 1959, geboren in Alexandria als Sohn einer griechischen Familie, die im Laufe seiner früheren Kindheit wieder nach Griechenland übersiedelte. Papadimitriou selbst sieht sich als Spross vieler Kulturen und musikalischer Welten, als Kosmopolit mit griechischen Wurzeln.

»zur Besprechung«

La Femme

From Orient to Occident - A Journey of Female Composers

Naxos 8.551470

1 CD • 77min • 2021, 2022

12.05.20238 8 8

Dass komponierende Frauen in der Vergangenheit einen schweren Stand hatten und auch heute noch in den Konzertprogrammen unterrepräsentiert sind, steht außer Frage. Auf dem aktuellen CD-Markt ergibt sich allerdings ein gegenläufiges Bild: Komponistinnen-Recitals, besonders auf dem Gebiet der Vokal- und Klaviermusik, haben Konjunktur. Das vorliegende Album nimmt in dem breiten Angebot eine Sonderstellung ein, da es die Frauen-Thematik mit der kulturellen Begegnung zwischen Orient und Okzident verbindet.

»zur Besprechung«

Blanche Selva

Transcriptions pour piano
Christophe Petit

CiAr Classics CC 011

1 CD • 61min • 2021

11.05.20238 10 8

Die französische Pianistin, Komponistin und Pädagogin Blanche Selva (1884 – 1942) hat zahlreiche Orchester-, Kammermusik- und Orgelwerke für Klavier spielbar gemacht. Ihr 1974 geborener Landsmann Christophe Petit hat nun einige dieser Transkriptionen auf CD eingespielt, als bedeutendste Werke die drei Orgelchoräle von César Franck aus dem Jahr 1890. Das Hauptproblem für Selva bestand darin, die auf der Orgel durchklingenden Töne auf dem Klavier adäquat wiederzugeben. Sie fand eine Lösung in einer speziellen Pedaltechnik, die dem Interpreten ganz neue Aufgaben stellt.

»zur Besprechung«

Widmung

Julia Wacker

Ars Produktion 38 626

1 CD • 73min • 2021

10.05.20239 9 9

Julia Wacker ist Harfenistin bei der auf Zeitgenössisches spezialisierten Basel Sinfonietta. Auch als Solistin lässt sie ihr traditionsreiches Instrument in der Moderne ankommen. Auf ihrer neuen Solo-CD präsentiert sie Beispiele für den fruchtbaren Austausch zwischen Komponisten und Harfenisten; die Werke entstanden zwischen 1924 und 1987. Das Album offenbart, wie stark das Harfenrepertoire von den Interpreten geprägt ist. Den Auftakt macht eine Sonate, die Ernst Krenek im amerikanischen Exil für den spanischen Star-Harfenisten Nicanor Zabaleta schrieb, der wiederum mit seiner Frau in deren puertorikanischer Heimat lebte

»zur Besprechung«

Canto doloroso e danza

Chamber Music by Christoph Schickedanz

Dreyer Gaido 21139

1 CD • 51min • 2019, 2020

09.05.20239 9 9

Im Hauptberuf ist Christoph Schickedanz Professor für Violine in Hamburg, doch seit geraumer Zeit hat er das Komponieren für sich entdeckt. Ein bloßes Hobby ist das für den Musiker jedoch nicht. Über das Arrangieren von Werken ist Schickedanz nach und nach ans Komponieren gekommen und hat ein überschaubares aber durchaus beachtenswertes Œuvre geschaffen, aus dem nun einige Werke auf CD erschienen sind. Die Musik von Schickedanz ist vielfach aus persönlichen Gegebenheiten abgeleitet: Namensbuchstaben werden in musikalische Noten „übersetzt“, Klänge, die der Komponist vor seinem inneren Ohr „hört´“ zu Papier gebracht.

»zur Besprechung«

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige