Ondine ODE 914-2
1 CD • 69min • 1997, 1998
01.02.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Diejenigen Werke Sibelius', die Leif Segerstam nicht mit dem Sinfonieorchester des Dänischen Rundfunks für Chandos einspielte, erscheinen nun mit den Philharmonikern aus Helsinki bei Ondine. Insgesamt machen die beiden anspruchsvollen Tondichtungen hier einen sorgfältiger einstudierten Eindruck als die 18 Nummern der beiden Konzert-Suiten aus der späten Schauspielmusik zu Shakespeares "The Tempest", wo zumal viele kurze Stücke kaum im spezifischen Charakter realisiert sind, sondern flüchtig und recht lieblos aneinandergereiht werden. Und wozu, beispielsweise, das schleppende Tempo der Berceuse? Viel zu wenig achtet Segerstam auf wirkliches piano, und die Hierarchie von Haupt- und Nebenstimmen wird immer wieder nebulösem Gewaber geopfert. Das gilt auch für die Okeaniden, wo Berglund einst mit demselben Orchester (trotz tontechnischer Künstlichkeiten) eine präziser durchgeformte Aufnahme vorlegte. In der gestalterisch sehr heiklen Tondichtung "Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang" mit dem besessenen Reiter-Rhythmus hingegen kann sich die Neueinspielung durchaus mit Kurt Sanderling und Simon Rattle messen, wobei Sanderlings Berliner Sinfonie-Orchester prächtiger klingt.
Christoph Schlüren [01.02.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jean Sibelius | ||
1 | Die Okeaniden op. 73 | |
2 | Suite I op. 109 Nr. 2 (1925) | |
3 | Der Sturm op. 109 (Vorspiel und Suiten I und II) | |
4 | Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang op. 55 (Sinfonische Dichtung, 1908) |
Interpreten der Einspielung
- Helsinki Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Leif Segerstam (Dirigent)