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Franz Schmidt

Orgelwerke • Organ Works Vol. 2

Ambiente-Audio ACD-2049

1 CD • 72min • 2024

01.11.2024

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Klassik Heute
Empfehlung

Was für Dimensionen! Präludium und Fuge heißt das Es-Dur Opus von Franz Schmidt, das der Churer Domorganist Andreas Jetter im Rahmen der zweiten Folge seiner Einspielung von Orgelwerken Schmidts aufgenommen hat. Wer sich da jetzt ein kompaktes Werkchen vorgestellt hat, liegt falsch. Geschlagene 37 Minuten dauert das Opus, allein die Fuge beansprucht über 20 Minuten. In der Zeit könnte man manche Choralphantasie von Max Reger glatt zwei Mal spielen, so gigantisch ist dieses riesenhafte Werk, das man beim ersten Hören kaum zu begreifen imstande ist. Auf eine vertiefende Analyse verzichtet Jetter im sehr lesenswerten Booklet wohlweislich, das hätte den Rahmen garantiert gesprengt. Doch was braucht es eigentlich mehr als ein passendes Instrument und einen versierten Interpreten – und selbstverständlich einem fähigen Tonmeister? All dies ist hier vollumfänglich gegeben, so dass auch die immer wieder ebenso erstaunliche wie unterschätzte Modernität der Musik Schmidts sehr gut zum Tragen kommt.

Mit Weit- und Überblick

Das fängt an mit der Behmann-Orgel in Dornbirn an, die – originalgetreu erhalten und vorbildlich restauriert – das passende Medium für Schmidts Musik ist. Jetter kann hier aus dem Vollen schöpfen, was er auch ausgiebig tut. Hinzu kommt die tontechnische Seite, die bei Ambiente wie eigentlich immer bestens gelöst ist. Und natürlich der Organist, der auch die anderen Werke dieser Einspielung (Toccata C-Dur, Der Heiland ist erstanden, Präludium und Fuge A-Dur) mit Weit- und Überblick interpretiert. Jetter hat schon mit der ersten Folge seiner Schmidt-Einspielung gezeigt, dass er der richtige Mann für dieses Repertoire ist. Spielerisch über jeden Zweifel erhaben, musikalisch die Eigenheiten dieser Musik herausarbeitend und vor allem mit dem nötigen langen Atem gesegnet, um die endlosen Bögen und riesigen Dimensionen schlüssig darstellen zu können. Man steht als geneigter Hörer trotzdem immer wieder staunend da und zieht den imaginären Hut vor dieser Musik und dieser Leistung. Chapeau!

Guido Krawinkel [01.11.2024]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Andreas Jetter (Orgel)