Cornelis Schuyt
Madrigali nuptiali • Padovane e Gagliarde
cpo 555 545-2
1 CD • 66min • 2022
21.10.2024
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Selbst wenn Cornelis Floriszoon Schuyt (1557-1616) heute als Komponist weitgehend unbekannt ist, gehört er zu den unbestreitbar großen Meistern aus der Epoche, in der sich die Musik der späten Renaissance zum Frühbarock wandelte und stellt sozusagen einen älteren Bruder von Heinrich Schütz dar. Der Vater Floris Corneliszoon Schuyt (1529/30–1601) war Organist zweier Kirchen in Leiden, der Pieterskerk und der Hooglandse Kerk; die Ausbildung des Sohns Cornelis war für damalige Zeiten hochklassig, wurde sie doch durch einen Studienaufenthalt in Italien gekrönt, dem Mutterland der Renaissance.
1593, nach seiner Rückkehr aus Italien, wurde er neben seinem Vater Organist der Pieterskerk und der Hooglandse Kerk, nach dem Tod des Vaters im Jahr 1601 erbte er die väterliche Stelle an der Pieterskerk. Schuyt veröffentlichte vier Bände eigener Kompositionen, darunter drei Bände mit Madrigalen; keine seiner Kompositionen für Orgel ist hingegen im Druck überliefert. Schuyt starb am 6. Juni 1616 und wurde in der Pieterskerk begraben.
Meisterhafte Kompositionen
Cornelis Floriszoon Schuyt hat seine Studienzeit in Italien wahrlich fruchtbar für sich werden lassen: Die Werke dieser CD, ob instrumental oder vocaliter vorgetragen, zeigen eine makellose Aneignung der modernsten Musik seiner Zeit in vorbildlicher Polyphonie und außerordentlicher Entwicklung der melodischen Linien, so dass die Stücke jeweils ihre eigene innere Dramatik entfalten.
Meisterhafte Interpretation
Manfred Cordes teilt sein Porträt von Cornelis Schuyt gewissermaßen in Suiten ein, indem eine instrumental musizierte Pavane jede neue Abfolge von Madrigalen einleitet und damit seinem Programm eine nachvollziehbare Struktur verleiht. Dabei gestaltet er die Musik sowohl in ihrer satztechnischen Strenge wie in dem Ausdruck ihrer Dramatik ungemein nachvollziehbar, und wir heutigen Hörer können diesen Klängen noch nach fast einem halben Jahrtausend mit Spannung, Aufmerksamkeit und Begeisterung lauschen.
Detmar Huchting [21.10.2024]
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Komponisten und Werke der Einspielung
| Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
|---|---|---|
| CD/SACD 1 | ||
| Cornelis Floriszoon Schuyt | ||
| 1 | Fortuna Guida (Canzon) | 00:02:02 |
| 2 | Al giogo d'Hymeneo | 00:03:15 |
| 3 | Se non saetta Amore | 00:01:53 |
| 4 | Padovana 1 - Gagliarda 1 (Del primo modo) | 00:04:28 |
| 5 | Gentil signor | 00:04:06 |
| 6 | Amor, ch'in dolce nodo | 00:05:26 |
| 7 | Padovana 5 - Gagliarda 5 (Del quinto modo) | 00:04:35 |
| 8 | Io piango | 00:03:32 |
| 9 | Gentil, vaga brunetta | 00:03:07 |
| 10 | Padovana 6 - Gagliarda 6 (Del sesto modo) | 00:04:12 |
| 11 | Là ver l'aurora | 00:02:47 |
| 12 | Vivi, festeggia e godi | 00:02:35 |
| 13 | Padovana 9 - Gagliarda 9 (Del nono modo) | 00:04:30 |
| 14 | Ahi che l'età sen vola | 00:02:49 |
| 15 | Giovene nato | 00:02:25 |
| 16 | Padovana 11 - Gagliarda 11 (Del undecimo modo) | 00:03:33 |
| 17 | Altro non è il mio amore | 00:02:49 |
| 18 | Poi ch'ho perso quel bene | 00:05:33 |
| 19 | La Barca (Canzon) | 00:02:15 |
Interpreten der Einspielung
- Weser-Renaissance (Ensemble)
- Manfred Cordes * 1953 (Dirigent)
