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Besprechung CD

Anton Bruckner

7. Symphonie
Fassung für zwei Klaviere

Ars Produktion ARS 38 653

1 CD • 62min • 2023

13.03.2024

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Anton Bruckner hat, bevor er seine Symphonien zur Uraufführung brachte, diese für zwei Klaviere bearbeitet, um sie vorweg besser bekannt zu machen. Schüler von ihm spielten sie vor Publikum, so auch die 7. Symphonie, und dies anscheinend so gut, dass Arthur Nikisch ganz begeistert war und sie unbedingt uraufführen wollte. Zum Bruckner-Jahr 2024 erinnern Julius Zeman und Shun Oi mit dieser CD daran. Sie spielen auf Bösendorfer-Flügeln, die auch Bruckner bevorzugt hatte. Steinways hätten vielleicht mehr stählerne Kraft, die hier verwendeten Bösendorfer-Flügel aber haben wärmere Wucht. Der Tonmeister hat die Mikrofone anscheinend (?) in die Flügel platziert, so dass man direkt hört, wie die Hämmer arbeiten: eine sehr unmittelbare Wirkung. Beide Pianisten entwickeln ein großes Klangspektrum, von der sonoren Tiefe bis zur silberhellen Höhe.

Symphonischer Sog

Und sie entwickeln durchaus die symphonische Spannung, legen die exzessive Harmonik, gerade durch die klangliche Skelettierung, bloß, zeigen in ihrem Spiel die kontrapunktische Verdichtung und die fast unerbittliche Logik der musikalischen Struktur, das dynamische Formprinzip, und entwickeln einen symphonischen Sog. Manche Stellen im Kopfsatz hören sich wie umwölkt an, die Unisono-Stellen und die großen Steigerungen überzeugen – auch wenn sie natürlich nicht so überwältigen wie das Orchester-Original.

Keine blutigen Finger

Das unendliche Strömen und Wogen im Adagio ist natürlich auf den Flügeln weniger gut darstellbar, aber das Wiegende des in leichter Emphase vorwärtsdrängenden zweiten Themas gelingt. Die markanten Trompetenrufe im Scherzo sind gut markiert, der aufgelichtete Klang des Finales kommt wohltuend heraus – aber das choralartige Gebilde, das als Seitensatz dient, ist naturgemäß weniger effizient darstellbar wie auch die geheimnisvollen Tubenakkorde, die den Übergang zwischen Exposition und Durchführung anzeigen. Dafür hat die Schlusssteigerung durchaus ihre Wirkung – auch wenn die beiden Pianisten nicht, wie von Bruckner damals verlangt, bei den Forte-Stellen so viel Kraft aufwenden, „dass sie sich fast die Finger blutig schlugen“.

So sehr sich die beiden Pianisten auch ins Zeug legen – der Wert dieser CD ist eher ein musikhistorischer, der nicht unbedingt zu einer neuen Deutung beiträgt.

Rainer W. Janka [13.03.2024]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Anton Bruckner
1Sinfonie Nr. 7 E-Dur (arr. für zwei Klaviere: Hermann Behn) 01:02:01

Interpreten der Einspielung

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