Colori Contrastanti
Ute Schleich & Katharina Uzal
conditura records CONREC019
1 CD • 67min • 2022
25.05.2023
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ute Schleich und Katharina Uzal bilden seit 2015 das Duo Colori Contrastanti. An Blockflöte und Cello bestücken sie die musikalische Nische der Neuen Musik für ihre Duo-Besetzung, wodurch hr Album überwiegend Ersteinspielungen enthält. So schrieb die litauische Komponistin Diana Čemerytė 2021 ihr klangfarbenreiches Stück Devaneio für das Duo Colori Contrastanti. Hier greift Ute Schleich zur Bassblockflöte, was des ähnlichen Tonumfangs wegen eine besonders intensive Kommunikation mit dem Cello ermöglicht.
Große Bandbreite Neuer Musik
Das Album bietet eine große Bandbreite: von Heinz Martin Lonquichs schlichter Statio, das als Mediationsmusik für einen Kreuzweg entstand, bis zu Leonard Bernsteins geistreichen Oktatonischen Variationen, die auf einer achttönigen Reihe basieren. In drei beseelten Poems der tschechischen Komponistin Katerina Pinosova-Růžičková raunt die solistische Flöte. Die Cellistin wiederum brilliert solistisch in Diego Uzals Wettbewerbsstück Visage 1, wobei sie das Potenzial ihres Instruments jenseits herkömmlicher Verwendung durch abwechslungsreiche Rhythmen und Geräuschintensitäten ausreizt. Das ist allerdings Musik, bei der die visuelle Dimension dazugehört; beim bloßen Hören fehlt etwas.
Ringen um die beste Kombination
Nach Uzals Klangraffinessen wirken Carlo Domenichinis schlichte Duetti aus dem späten 18. Jahrhundert irgendwie banal, was vielleicht auch daran liegt, dass die Blockflöte zu jener Zeit ihren Zenit längst überschritten hatte.
Thema des Albums ist das Ringen um die beste Kombination von Blockflöte und Cello. Angesichts der großen klanglichen Unterschiede zwischen beiden Instrumente klappt die Verbindung aber nicht immer perfekt. So wirkt die Duo-Version von Vivaldis Herbst ohne die Mittelstimmen unvollständig.
Antje Rößler [25.05.2023]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Heinz Martin Longquich | ||
1 | Statio (Sieben Zeichnungen) | 00:10:04 |
Carlo Domenichini | ||
7 | Duetto II (aus Sei Duetti a flauto dolce e violoncello) | 00:07:14 |
Katerina Pinosova-Ruzickova | ||
10 | Three Poems | 00:10:22 |
Leonard Bernstein | ||
13 | Variations on an Octatonic Scale | 00:05:52 |
Diego Uzal | ||
19 | Visage I | 00:04:06 |
Carlo Domenichini | ||
20 | Duetto I | 00:08:05 |
Diana Cemeryte | ||
22 | Devaneio | 00:09:15 |
Antonio Vivaldi | ||
23 | Konzert F-Dur op. 8 Nr. 3 RV 293 (Der Herbst - aus: Die vier Jahreszeiten) | 00:11:55 |
Interpreten der Einspielung
- Ute Schleich (Blockflöte)
- Katharina Uzal (Violoncello)