New York Variations

Hyperion CDA 67005
1 CD • 69min • 1996, 1997
01.08.1998
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit zwei Ersteinspielungen wagt sich Hyperion in die Welt zeitgenössischer Klaviermusik aus New York und landet damit meine Klavier-CD des Monats. Pianist Stephen Hough gilt, ähnlich wie Marc André Hamelin, seit etwa 15 Jahren als dauerhafter Geheimtip unter Insidern. Mit dem Kanadier teilt er nicht nur das phänomenale technische Können, sondern auch das Interesse für virtuose, gleichwohl unbekannte Werke. Das verschafft dem Künstler nicht gerade große Bekanntheit in der Öffentlichkeit, hilft ihm aber, sich auf wesentliche Anliegen zu konzentrieren. Kenner dürften sich vor allem auf Coplands Piano Variations freuen: Bekannt wurden sie dadurch, daß Leonard Bernstein sie jahrzehntelang auf jeder Party spielte und damit Massenfluchten riskierte. Freilich nahm er das Werk nie auf. Schon Walter Gieseking verweigerte 1931 eine Aufführung, weil er Publikumsproteste befürchtete. Heute kann man das kaum noch nachvollziehen, umso weniger, als Hough eine atmosphärische Dichte gelingt, die Leo Smits Interpretation in seiner gerühmten Copland-Gesamteinspielung bei weitem übertrifft. Überlegene Disposition, Klarheit und viel musikalischer Geschmack kennzeichnen auch die Darstellung der anderen Werke.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.08.1998]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
John Corigliano | ||
1 | Etude Fantasy (1976) | |
Aaron Copland | ||
2 | Piano Variations | |
Ben Weber | ||
3 | Fantasia (Variations) | |
George Tsontakis | ||
4 | Ghost Variations (1991) |