Englishman in Tyrol

Querstand VKJK 2003
1 CD • 64min • 2020
13.12.2020
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
William Young (ca. 1610-1662) war zu Lebzeiten ein in ganz Europa gepriesener Gambist; überdies der erste englische Musiker, der Werke unter dem Titel „Sonate“ veröffentlichte und der durch diese Übertragung einer auf dem Kontinent entstandenen Musikform englische Komponisten wie Matthew Locke und dessen Schüler Henry Purcell nachhaltig beeinflusst hat. Nach seinem Tod geriet Young in eine zu seinem Ruhm zu Lebzeiten gänzliche gegensätzliche Vergessenheit, aus der er erst im 21. Jahrhundert durch diese CD und mit einigen Stücken auf einer dem Tiroler Instrumentebauer Jacob Stainer gewidmeten Einspielung erweckt wurde.
„Der Engellendische Musicant“
Der Werdegang Youngs in seiner englischen Heimat liegt im Dunklen, spätestens ab 1652 arbeitete er für die letzten zehn Jahre seines Lebens am Hof des musikliebenden Erzherzogs Ferdinand Karl in Innsbruck, wo der Habsburger als Landesfürst von Tirol residierte. Das Musikleben stand an Ferdinand Karls Hof in besonderer Blüte, Innsbruck wurde durch das Wirken des Italieners Antonio Cesti (1623-1669) zu einer Hochburg der Barockoper. William Young wurde zur Zeit seines Wirkens in Innsbruck als „Der Engellendische Musikant“ bezeichnet; bereits ein Jahr nach seiner Anstellung am erzherzoglichen Hof veröffentlichte er bei dem Innsbrucker Verleger Wagner 21 Sonaten zu 3, 4 bzw. 5 Stimmen, mit diesem Druck gelangte sein Ruhm und die bis dahin dort unbekannte Sonatenform in seine englische Heimat.
Noble Rezeption eines ungewöhnlichen Œuvres
Mit den Werken William Youngs – solistisch oder im Ensemble– zeichnet die Gambistin Juliane Laake solistisch oder gemeinsam mit dem Ensemble Art d’Eco auf ihrer CD ein ebenso umfassendes wie substanzielles Porträt dieses außerordentlichen Komponisten. Diese Einspielung bietet eine Facette der überaus vielfältigen Kammermusik des 17. Jahrhunderts, die in ausgesprochen geglückter Realisation eine Fülle der Möglichkeiten illustriert, in denen uns dieses musikalisch so reiche Jahrhundert begegnet. Die musikalische Darstellung dieses faszinierenden Kosmos überzeugt – sei es im Solospiel Juliane Laakes oder im Zusammenwirken mit dem Ensemble Art d’Eco.
Detmar Huchting [13.12.2020]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
William Young | ||
1 | Sonata Prima à 3 | 00:04:12 |
2 | Air | 00:06:15 |
3 | Fantasy à 3 Nr. 1 | 00:01:50 |
4 | Courante | 00:01:50 |
5 | Air I | 00:01:26 |
6 | Air II | 00:01:51 |
7 | Sonata II à 2 | 00:03:27 |
8 | Allemande | 00:02:45 |
9 | Courante | 00:02:08 |
10 | Suite in D | 00:14:38 |
19 | Sonata 29 à 2 | 00:05:51 |
20 | Fantasy à 3 Nr. 2 | 00:03:52 |
21 | Prelude | 00:02:23 |
22 | Courante | 00:01:49 |
23 | Sonata terza à 3 | 00:03:35 |
24 | Englishman | 00:03:10 |
Interpreten der Einspielung
- Ensemble Art d'Echo (Ensemble)