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Besprechung CD/SACD stereo/surround

Klavier Romantik

Schumann | Brahms | Chopin

Ars Produktion 38 303

1 CD/SACD stereo/surround • 73min • 2019

20.08.2020

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Das Spiel der georgischen Pianistin Shorena Tsintsabadze, die in Moskau geboren wurde, dort sowie in den USA studierte und bei Naxos eine CD mit Klavierkonzerten von Lyapunov veröffentlicht hat, könnte man als „didaktische Pathetik“ bezeichnen. Nie verliert sie sich in den Stücken dieser CD, die schlicht „Klavierromantik“ betitelt ist, in eine neblig verdämmernde Romantik, sondern bleibt immer bewusst klar und will diese Klarheit auch hörbar machen.

Ein lebenszugewandter Brahms

So entfaltet sie die drei Intermezzi op. 117 von Johannes Brahms in sorgfältiger und nachdrücklicher Phrasierung, ist da nicht so versonnen, so durchsichtig-zart, nicht so poetisch beschwörend wie zum Beispiel Evgeni Koroliov, der jüngst alle Brahms’schen Intermezzi auf einer Doppel-CD versammelt hat. Ihr Brahms klingt durchaus diesseitig-lebenszugewandt, nicht wie die letzte Aussage eines des Lebens Überdrüssigen.

Die beiden Stücke von Chopin bleiben in dieser Spielweise allerdings ein bisschen funkenlos, glatt und „nur‟ bravourös.

Schumann als Willensmusiker

Den Symphonischen Etüden op. 13 von Schumann aber tut diese Spielweise gut. Sie zeigt den Komponisten als den musikalischen Intellektuellen, der er ist, als Willensmusiker, nicht als Träumer. Man hört alle Strukturen wie zum Beispiel in der gis-Moll-Etüde XI (Track 17) das harmonisch diffundierende Begleitgemurmel und die melodisch komplizierte, aber eben deutlich markierte Kantilene in der Rechten. Alle posthum edierten Variationen fügt Shorena Tsintsabadze en bloc in die Mitte ein, als lyrischen Verweilpunkt, bis es zum energischen Finale kommt. Gerade die schnelleren und energischen Sätze spielt die Pianistin wahrlich „con gran bravura“, wie Schumann es in der Etüde VI fordert, es ist immer ein drängender Zug darin, wenn es heißt „vivo“ wie in der Etüde I, dann ist sehr viel Leben darin, wo es möglich ist, trumpft die Pianistin auf. So nimmt sie schon das Thema schneller als manch anderer und macht daraus fast einen Trauermarsch. Schön profund klingt der verwendete Bechstein-Flügel.

Rainer W. Janka [20.08.2020]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Robert Schumann
1Sinfonische Etüden op. 13 00:41:00
Johannes Brahms
19Intermezzo Es-Dur op. 117 Nr. 1 00:05:11
20Intermezzo b-Moll op. 117 Nr. 2 00:04:57
21Intermezzo cis-Moll op. 117 Nr. 3 00:07:06
Frédéric Chopin
22Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22 00:15:00

Interpreten der Einspielung

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