C.P.E. Bach
The Solo Keyboard Music 39
BIS 2370
1 CD • 80min • 2018
14.02.2020
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Auf dieser 39. CD der Soloklaviermusik C. P. E. Bachs (1714-1788) hat Miklós Spányi – mit Ausnahme dreier Lieder – sämtliche Clavierstücke verschiedener Art vereint, die der Komponist im Jahr 1765 bei dem Berliner Musikverleger Georg Ludwig Winter veröffentlichte; die Sammlung wurde im Verzeichnis, das der belgische Musikologe Alfred Wotquenne von den Kompositionen des Berliner/Hamburger Bach angelegt hat, unter der Nummer 112 zusammengefasst.
Am Ende seiner künstlerisch unbefriedigenden Jahre im Dienst des Preußenkönigs Friedrich II. war das wache geistige Klima in Berlin dem Komponisten ein kreatives Refugium. Er war vom König wegen seines Renommés als einer der besten Cembalisten der damaligen Musikszene angestellt worden (die überaus eigenständigen Kompositionen seines Kammercembalisten schätzte der einem musikalisch eher einem blassen galanten Stil zugeneigte Monarch nicht besonders) und mag sich in seinem Hofdienst häufig unterfordert gefühlt haben.
Eigenständige Kompositionen
Daher kann der Kontakt zur gebildeten Gesellschaft von Berlin ein tröstliches Element in seiner künstlerischen Existenz gewesen sein; und die Mannigfaltigkeit der Genres in seinen Clavierstücken verschiedener Art ist sicher auch dadurch bestimmt, dass er einer breiten Schicht des gebildeten und musikalisch interessierten Bürgertums Musik an die Hand geben wollte, die sie mit den neuesten Entwicklungen der zeitgenössischen Musik bekannt machen konnte.
Für diese Einspielung hat Miklós Spányi ein klangprächtiges Cembalo aus der Werkstatt von Michael Walker in Neckargemünd gewählt: Gebaut nach einem 1745 in der Antwerpener Werkstatt von Johannes Daniel Dulken entstandenen Instrument ist es bestens dafür geeignet, die Vorstellungen umzusetzen, die dem Komponisten in den 1760er Jahren für seine „Clavierwerke“ vorgeschwebt haben mögen.
Miklós Spányi beweist sich auch in diesem 39. Teil seiner Gesamteinspielung des Werkes für Solo-Clavier von Carl Philipp Emanuel Bach als überragender Interpret der Werke dieses überaus eigenständigen Komponisten, dessen Bedeutung für die Musik des Übergangs zwischen spätem Barock und der Klassik bis hin zu Ludwig van Beethoven kaum zu überschätzen ist.
Detmar Huchting [14.02.2020]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carl Philipp Emanuel Bach | ||
1 | Concerto C-Dur Wq 112/1 H 190 | 00:23:13 |
4 | Fantasia D-Dur Wq 112/2 H 144 | 00:00:39 |
5 | Minuetto 1 & 2 D-Dur Wq 112/3 H 165 | 00:02:37 |
6 | Solfeggio G-Dur Wq 112/4 H 145 | 00:00:47 |
7 | Alla polacca a-Moll Wq 112/5 H 166 | 00:01:35 |
8 | Sonate d-Moll Wq 112/7 H 179 | 00:14:18 |
11 | Fantasia B-Dur Wq 112/8 H 146 | 00:01:03 |
12 | Minuetto 1 & 2 D-Dur Wq 112/9 H 167 | 00:02:47 |
13 | Solfeggio C-Dur Wq 112/10 H 147 | 00:01:04 |
14 | Alla polacca g-Moll Wq 112/11 H 168 | 00:01:46 |
15 | Sinfonia G-Dur Wq 112/13 H 191 | 00:14:22 |
18 | Fantasia F-Dur Wq 112/15 H 148 | 00:03:02 |
19 | Minuetto 1 & 2 A-Dur wq 112/16 H 169 | 00:02:49 |
20 | Alla polacca D-Dur Wq 112/17 H 170 | 00:01:37 |
21 | Solfeggio G-Dur Wq 112/18 H 149 | 00:02:16 |
22 | Fuga g-Moll Wq 112/19 H 101.5 | 00:04:52 |
Interpreten der Einspielung
- Miklós Spányi (Cembalo)