cpo 777 767-2
1 CD • 59min • 2012
09.05.2013
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Als Kurt Weill im Jahre 1922 die Zaubernacht schrieb, war er erst 22 Jahre alt und als Komponist nahezu unbekannt. Später ging auch noch das Aufführungsmaterial, bedingt durch seine Emigration, verloren, nur einige Arrangements überlebten, die er für großes Orchester gesetzt und unter dem Titel Quodlibet op. 9 veröffentlicht hatte; außerdem gab es ein Klavierparticell, das lange nach Weills Tod von fremder Hand „rekonstruiert" wurde. Vor wenigen Jahren aber tauchte das originale Material, das in einem amerikanischen Archiv vergessen worden war, wieder auf, eine Suite für kleines Ensemble aus Solostreichern, Bläsern, Klavier und Schlagzeug. Die vorliegende Produktion mit dem Arte Ensemble ist nun tatsächlich die Ersteinspielung der Originalfassung.
Verblüffend an dieser hübschen, sehr geschickt formulierten Musik ist nicht nur die offensichtliche schöpferische Begabung des jungen Tonsetzers, sondern vor allem der schon hier hörbare „typische" Weill-Tonfall. Wie Weill verschiedene Puppen und Gegenstände aus Kinderzimmer und Haushalt musikalisch zum Leben erweckt, ist auf anheimelnde Weise kindgerecht und dabei immer klanglich anspruchsvoll; es ist niemals billige Anbiederung, sondern Ansporn der Fantasie, ohne die kleinen Hörer zu überfordern. Insofern ist diese Musik wirklich eine Entdeckung und wird hoffentlich, auch in Folgeaufführungen anderer Ensembles, neue Weill-Freunde finden.
Dr. Hartmut Lück † [09.05.2013]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Kurt Weill | ||
1 | Die Zaubernacht op. 4 (Ballettpantomime) | 00:58:47 |
Interpreten der Einspielung
- Arte Ensemble (Ensemble)