
cpo 777 142-2
1 CD • 69min • 2003
26.05.2006
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es gibt inzwischen unzählig viele Komponisten der Renaissance und des Barocks, die in den letzten Jahrzehnten – nicht zuletzt durch die wachsende Zahl professioneller Solovokalensembles – wiederentdeckt wurden. Ausgerechnet der große Palestrina hat es aber immer noch schwer: Kaum eine Wiedergabe, die über eine mehr oder weniger gekonnte Stimmführung hinaus auch noch die überzeugende Ausdruckskraft dieser Musik zu vermitteln vermag. Die Aufnahme des 1992 gegründeten Vokalensembles Capella Ducale Venetia vermag dies leider auch nicht.
Gewiß wirkt die Intonation sauber, die Darstellung der polyphonen Struktur überlegen; aber was nützt das, wenn – wieder einmal! – die Textartikulation so verweichlicht ist, daß der Zuhörer streckenweise rätseln dürfte, in welcher Sprache die Interpreten eigentlich singen. Am besten können jene auch in den Klangproportionen gut ausgewogenen Sätze gefallen, wo die einzelnen Partien durch Männerstimmen besetzt sind (z.B. in Quam pulchra es oder Veni, veni dilecte mi, Track 27 bzw. 29); sobald aber die flötende Sopranstimme sich hinzugesellt, wirkt die Interpretation recht affektiert und preziös (Nigra sum, sed formosa, Track 3).
Dr. Éva Pintér [26.05.2006]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giovanni Pierluigi da Palestrina | ||
1 | Canticum Canticorum (1584) |
Interpreten der Einspielung
- Capella Ducale Venetia (Chor)
- Livio Picotti (Dirigent)