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Brahms Four Hand Piano Music Vol. 15

Naxos 8.557685

1 CD • 75min • 2000

27.04.2006

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Es ist aus künstlerischen, aber auch geschäftlichen Gründen verständlich, dass Johannes Brahms seine Kammermusikwerke und seine Sinfonien eigens für den vierhändigen Hausgebrauch eingerichtet hat. Ehe nämlich andere – und weniger befugte – sich an die wertvollen Partituren herangemacht hätten… Wohl kaum jedoch hätte der Komponist daran gedacht, seine Klavieradaptionen einmal von hauptberuflichen Interpreten gespielt auf einem „Tonträger“ zu Gehör zu bekommen. Was die Sinfonien anbelangt, hat das tragisch verstorbene Duo Crommelynck (Claves) schon Vorarbeit geleistet. Im Vergleich zu der (nicht ganz) neuen Einspielung des Brahms-versierten Duos Matthies/Köhn vom Oktober und November 2000 erlaube ich mir die Leistungen der Crommelyncks als wichtige Vorstufe zur Erklimmung pianistisch-sinfonischer Hochplateaus zu bezeichnen. Das heißt: auch wenn der erste Satz der F-Dur-Sinfonie auf Tasten nicht ohne hölzerne, mühselige Orchesterimitationen in Bewegung zu halten ist, so gelingt es dem Naxos-Duo doch besser, den orchestralen Gehalt zu binden, von Motiv zu Motiv Zusammenhang und Atmosphäre zu sichern. Erstaunlich, wie „original“ das Passacaglia-Finale der e-Moll-Sinfonie seinen variablen, musikalisch unwiderstehlichen Weg nimmt. Hier bürgt das Klavier als ideales Medium für höchste Kompositionsprinzipien – und das Duo Matthies/Köhn legt mit 20 Fingern unbeirrt und zugleich ergriffen die Spur dieses hochgescheiten, aber auch hitzigen Finales, als habe man das ganze Orchester wie selbstverständlich inhaliert.

Peter Cossé † [27.04.2006]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Silke-Thora Matthies (Klavier)
• Christian Köhn (Klavier)