Ferdinand Ries
Streichquartette Vol. 1
cpo 777 014-2
1 CD • 53min • 2004
09.01.2006
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Er kannte Beethoven schon seit dessen Bonner Jahren, war dann, in Wien, sein Klavierschüler, Sekretär und Kopist; auch studierte er in Wien Komposition bei Johann Georg Albrechtsberger. In seinen späteren Jahren war er schließlich unter anderem als Leiter der Niederrheinischen Musikfeste hochgeschätzt; als Komponist geriet Ferdinand Ries (1784-1837) jedoch schon zu seinen Lebzeiten zunehmend in Vergessenheit. Wie ungerecht dies war, stellt die vorliegende Aufnahme beredt unter Beweis.
Ferdinand Ries schrieb 26 Streichquartette, von denen lediglich elf im Druck erschienen sind; die Quartette Es-Dur (1805) und C-Dur (1827) gehören zu den ungedruckten Werken und markieren die Stationen des frühen bzw. reifen kompositorischen Stils von Ries. Freilich kann man bei diesen Werken eine zunehmende Reifung des Quartettstils des frühen 19. Jahrhunderts und insbesondere den Einfluß von Beethovens Streichquartetten wahrnehmen, dennoch scheinen beide Stücke wesentlich mehr durch die Quartette von Joseph Haydn inspiriert zu sein, etwa in den schroffen Kontrasten, den ungewöhnlichen Effekten (wie am Anfang des Eröffnungssatzes des Es-Dur-Quartetts) oder in der höchsten rhythmischen Spannung der Menuett-Sätze. All dies wird in der Wiedergabe des Schuppanzigh Quartetts durch aufregend „prickelnde“ Akzente in der motivischen Ausformulierung, frische (jedoch nie überzogen rasende) Tempi und eher „spröde“ als schwelgerisch gestaltete musikalische Charaktere vorzüglich ausgekostet. Eine echte Entdeckung!
Dr. Éva Pintér [09.01.2006]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ferdinand Ries | ||
1 | Streichquartett C-Dur WoO 37 | |
2 | Streichquartett Es-Dur WoO 10 |
Interpreten der Einspielung
- Schuppanzigh-Quartett (Streichquartett)