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Besprechung CD

A Cappella Pleasures

27 authentic Folk songs from Austria & Slovenia

cpo 777 168-2

1 CD • 60min • 2005

13.02.2006

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Schon häufig konnte das CPO-Label in der Vergangenheit mit musikalischen Raritäten und Pretiosen aufwarten. Auch im vorliegenden Falle wird die innovative Klassikfirma aus Georgsmarienhütte ihrem Ruf gerecht, zu Unrecht Vergessenes oder noch nicht Entdecktes einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die A Cappella Pleasures sind das Paradebeispiel eines gelungenen europäischen Joint Ventures, das eine Brücke zwischen Kärnten und Slowenien schlägt. Wie im gesamten Alpenraum kann auch im österreichischen Kärnterland die Volksmusik auf eine lange, (noch) lebendige Tradition zurückblicken, ebenso im angrenzenden (bereits slawisch-sprachigen) Slowenien.

Es ist ein Glücksfall, die beiden Vokalensembles Kvartet VITA und schnittpunktvokal (vier Damen aus Slowenien, vier Herren aus Kärnten) auf dieser CD vereint zu hören, und zwar im Wortsinne – einige Nummern singen beide Ensembles zusammen, in einigen Liedern singen die Kärntner slowenisch und die Sloweninnen deutsch…

Die Kärntnerlieder stehen in ihrer einfachen Dreiklangsharmonik und Melodik klar in der alpenländischen Tradition, während manchmal in den slowenischen Weisen ein deutlich slawischer Zug nicht zu überhören ist. Doch die Gemeinsamkeiten überwiegen. Die Volksweisen dies- und jenseits der Karawanken handeln von den „ewigen“ Themen des menschlichen Lebens: von der Liebe, vom Tod, vom Abschiednehmen; aber auch Lieder von Freud’ und Leid des Alltags sind darunter – Almlieder, Arbeitslieder, Weisen von der Sehnsucht nach dem oder der Liebsten, ein Totenwachlied, Nostalgisches und Neckisches. Die schönen, stilvoll-schlichten Sätze der Kärnternlieder besorgte meist Helmut Wulz (der auch für den lesenswerten Einführungstext im Booklet verantwortlich zeichnet), die slowenischen Lieder erklingen in Sätzen verschiedener Bearbeiter.

Besonders erwähnenswert erscheint mir ein zeitgenössisches „Kärnterlied“ des Komponisten Bruno Strobl Fia mei slowenische Freindin. Mit faszinierenden Harmonien und ungeahnten Melodieführungen verschmilzt es die engen dissonanten Reibungen der slowenischen Volksmusik und die weite, dreiklangsbezogene Harmonik der alpenländischen Folklore zu einem absolut eigenständigen Amalgam.

Beide Ensembles singen fabelhaft, die Tontechnik legte Wert auf einen unverfälschten, natürlichen Klang, und das Textheft bietet neben ausführlichen Informationen zu den beiden Volksmusiktraditionen auch alle Liedertexte in deutscher, slowenischer und englischer Sprache.

Eine hinreißende CD!

Heinz Braun † [13.02.2006]

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Interpreten der Einspielung

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