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BIS BIS 1217

1 CD • 67min • 2000, 2001

12.04.2005

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Diese Produktion von BIS war gut zehn Jahre überfällig: die Fortsetzung der Gesamtaufnahme der Orchesterwerke von Alfred Schnittke in Gestalt der hier nun endlich vorgelegten, 1994 komponierten 8. Sinfonie (die Sinfonien Nr. 1 bis 7 wurden bereits zwischen 1988 und 1994 veröffentlicht). Beigegeben wurden zwei Werke aus der unmittelbaren zeitlichen Nachbarschaft, das Symphonic Prelude (1993) und For Liverpool (1994). Die drei Werke erinnern in ihrem holzschnittartigen Kontrastreichtum oft an den späten Schostakowitsch, insbesondere der langsame Mittesatz der fünfteiligen, 35minütigen Sinfonie. Die beiden rahmenden, knapp zehnminütigen Werke wirken dabei wie ein Prolog und Epilog, allerdings nicht so stark und nachhaltig wie die Sinfonie, auch wenn Schnittke insbesondere in For Liverpool große Farbfantasie entwickelt. Das mag vielleicht an den vielen Fanfaren und Bläser-Blöcken liegen, die in ihren schlechtesten Momenten plakativ und aufgesetzt wirken, ohne daß sich aus dem Zusammenhang ein hörbarer Sinn einstellt.

Das Norrköping Symphony Orchestra und sein Dirigent Lü Jia waren bei den aus drei verschiedenen Jahren stammenden Produktionen gleichbleibend gut aufgelegt. Es wird spürbar engagierter und detailfreudiger musiziert als beispielsweise bei der 6. und 7. Sinfonie mit dem BBC Welsh National Orchestra unter Tadaaki Otaka (BIS CD 747); die bohrende Intensität der BIS-Pioniertaten unter Leif Segerstam und Eri Klas (Sinfonien 1 bis 3, BIS 477, 577 und 667) erreicht diese Aufnahme jedoch nicht. Hoffentlich müssen wir nun auf Schnittkes letzte, neunte Sinfonie nicht wieder zehn Jahre warten...

Dr. Benjamin G. Cohrs [12.04.2005]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Norrköping Symphony Orchestra (Orchester)
• Jü Jia (Dirigent)