ECM 472 112-2
1 CD • 53min • 2001
22.04.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Valentin Silvestrovs meditativer Musik muss man sich hingeben, man muss eintauchen in den Strom der Klänge und Nachklänge, muss den flüchtigen Assoziationen Raum geben, dem Echo von Vergangenem lauschen, sich immer wieder nach innen führen lassen. Das Requiem, das der ukrainische Komponist 1997-99 unter dem Eindruck des Todes seiner Frau schrieb, ist eine Musik des Erinnerns – und damit so etwas wie die Quintessenz von Silvestrovs Schaffen, das sich immer schon als Antwort, als Epilog oder Postludium verstand. Der Text der lateinischen Totenmesse wird nur fragmentarisch erinnert, von Pausen unterbrochen, immer wieder ins Verstummen mündend. Erinnert werden frühere Werke Silvestrovs, so ein schlichtes Lied auf einen Text des ukrainischen Dichters Schewtschenko als tonale Insel im atonalen Gewoge, und erinnert wird Mozart im Agnus Dei, dem lichtesten Satz des ganzen Werkes, einer fast zu konkreten Collage aus zitathaften Floskeln und Motivfetzen. Danach verdüstert sich die Stimmung wieder und der vom Synthesizer beigesteuerte Wind verweht die letzten Einwürfe des Chores. Unterstützt von einer hervorragenden Aufnahmetechnik realisieren die ukrainischen Musiker die Intentionen des Komponisten höchst eindrucksvoll.
Sixtus König † † [22.04.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Valentin Silvestrov | ||
1 | Requiem for Larissa (1999) |
Interpreten der Einspielung
- National Choir of Ukraine "Dumka" (Chor)
- National Symphony Orchestra of Ukraine (Orchester)
- Vladimir Sirenko (Dirigent)