Supraphon SU 3631-2
1 CD • 63min • 2003
27.05.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der tschechische Komponist Bohuslav Martinu (1890-1959) hat zwar eine Unmenge verschiedenster Werke für Orchester geschrieben, gilt jedoch nicht unbedingt als „Sinfoniker“ in dem traditionellen, ausschließlichen Sinne dieses Wortes. Seine sechs Sinfonien entstanden in einem relativ kurzen, vor allem späten Zeitraum seines Oeuvres, und sie sind zwar typisch für den Klang und die Harmonik des Komponisten, aber nicht typisch für seinen Personalstil, der sich eher in konzertanten Werken oder sinfonischen Dichtungen ausprägte. Doch sind es ansprechende, klangsinnliche Werke, die innerhalb der Sinfonik des 20. Jahrhunderts eher die Traditionsverbundenheit als den „Fortschritt“ repräsentieren.
Jirí Belohlávek erarbeitet gerade eine Gesamteinspielung der sechs Sinfonien Martinus auf der Grundlage revidierter Partitur-Ausgaben, und er tut dies mit Akribie in der orchestralen Feinarbeit, klanglicher Präsenz und rhythmischer Genauigkeit. Die Satzcharaktere werden überzeugend herausgearbeitet, die unterschiedlichen Strukturkonzepte – bei der dritten Sinfonie dreiteilig, bei der vierten mit einem heftig-sportiven Scherzo-Satz an zweiter Stelle, vor dem Largo – werden anschaulich verwirklicht. Die Aufnahmetechnik ist beispielhaft präsent, ohne dabei jemals knallig zu wirken.
Dr. Hartmut Lück † [27.05.2004]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Bohuslav Martinů | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 H 299 (1944) | |
2 | Sinfonie Nr. 4 H 305 |
Interpreten der Einspielung
- Tschechisches Philharmonisches Orchester (Orchester)
- Jirí Bélohlávek (Dirigent)