Tudor 7076
1 CD • 65min • 1999
12.02.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Im Booklet zu dieser CD wird als innere Klammer der vorgestellten drei Werke die „Reduktion auf das Wesentliche, die Verknappung der musikalischen Mittel und die Verdichtung von Inhalt und Ausdruck“ genannt. Wesentlich interessanter als diese sicherlich sehr subjektive Feststellung erscheint mir aber die Tatsache, daß es den drei Musikern gelingt, sich in ihrer Spielweise ganz auf die Ästhetik der zu interpretierenden Werke einzulassen. Wir hören drei Beispiele verschiedener Stielepochen – und nicht drei diese interpretierende Musiker.
Vordergründig betrachtet wirken die Aufnahen auf dieser CD unspektakulär, auch das Klangbild gibt die Instrumente lediglich präzise wieder, ohne uns in imaginäre Klangräume zu entführen. Bei genauerem Hinhören entpuppt sich diese Schlichtheit jedoch als eigentliche Qualität dieser Interpretationen. Das Zusammenspiel ist wie aus einem Guß, mit einem sehr behutsam agierenden Vassily Lobanov als Regisseur im Hintergrund. Als besonders schön soll hier stellvertretend sein perlendes Parlando bei Beethoven hervorgehoben werden.
Eduard Brunners Klarinettenspiel ist nicht minder auf die jeweilige Werksubstanz hin bezogen. Besonders fein sind die Farb- und Spielkontraste bei Alban Berg, zwischen hellen und dunklen, grellen und fahlen, runden und kantigen Nuancen eine in sich stimmige Einheit ergebend. Boris Pergamenschikows Cellospiel, bei Beethoven ganz Diener des Werkes, verströmt bei Fauré den melancholischen Atem einer historisch betrachtet sich in ihrer Dämmerung befindlichen Klangästhetik der Eleganz und der (über)feinen Kontraste.
Diese Interpreten müssen sich (und dem Publikum) nicht beweisen, sie spielen, was in und zwischen den Noten steht. Und das stimmt.
Robert Spoula
Künstl. Qu.: 9
Kl.-Qu.: 7
Ges.-Eindr.: 8
Robert Spoula [12.02.2004]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gabriel Fauré | ||
1 | Klaviertrio d-Moll op. 120 | |
Alban Berg | ||
2 | Vier Stücke op. 5 für Klarinette und Klavier | |
Ludwig van Beethoven | ||
3 | Trio Es-Dur op. 38 für Klavier, Klarinette und Violoncello (Arrangement des Septetts op. 20, 1803) |
Interpreten der Einspielung
- Eduard Brunner (Klarinette)
- Boris Pergamenschikow (Violoncello)
- Vassily Lobanov (Klavier)