Naxos 8.557092
1 CD • 57min • 2002
23.06.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Haydn war ein Meister der Ökonomie – die C-Dur-Sinfonie erinnert den Hörer nachdrücklich daran. Vor allem im Kopfsatz, der mit feierlichem Trompeten- und Pauken-Gepränge daherkommt und in seinen sechs Minuten ein Paradestück an Materialverdichtung darstellt. Konsequenter als bei seiner Beethoven-Einspielung gelingt es Müller-Brühl die Lakonik dieses Prozesses aus sich selbst heraus zum Sprechen zu bringen, ohne mit Gewalt auf dynamische Kontrastwirkungen zu zielen. Auch die verspielt-tänzerischen Valeurs des Menuetts liegen den Kölnern, ebenso die behenden Figurationen des Finales: Das ist natürlich alles noch ein gutes Stück von der Reife der Pariser oder späten Londoner Sinfonien entfernt, doch Müller-Brühl kontert der Gefahr braver Oberflächenpolitur mit präziser Partituren-Realisierung. Natürlich trennt die Naxos-Produktion vom Ansatz viel vom Spezialistentum eines Pinnock, Hogwood oder Kuijken, doch konventioneller ist diese in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk entstandene Aufnahme noch lange nicht. Das zeigt auch der Kopfsatz der bekannten „Feuersinfonie“, die ein Paradebeispiel für delikate Farbentwicklungen und dezidierte Phrasierungskonsequenz ist (vor allem in Fagott und Celli). Da auch die Aufnahmetechnik auf hohem Niveau arbeitet ist diese CD eine runde Sache.
Norbert Rüdell [23.06.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Joseph Haydn | ||
1 | Sinfonie Nr. 41 C-Dur Hob. I:41 | |
2 | Sinfonie Nr. 58 F-Dur Hob. I:58 | |
3 | Sinfonie Nr. 59 A-Dur Hob. I:59 (Feuersinfonie) |
Interpreten der Einspielung
- Kölner Kammerorchester (Orchester)
- Helmut Müller-Brühl (Dirigent)