cpo 999 851-2
1 CD • 49min • 1998
17.07.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wenn Amor seinen Köcher verliert, dann ist das aus heutiger Sicht weder der Rede noch ein Stück Musiktheater wert. Doch im Barock dachte man da anders – weshalb sich der aus Italien stammende, erst in Wien und dann in Düsseldorf tätige Komoponist Sebastiano Moratelli (1640–1706) des Themas in seiner 1690 entstandenen Serenata La Faretra Smarrita denn auch so lange annimmt, bis nach langen Dialogen, Rezitativen und Arien das verlorene Utensil endlich wieder gefunden wird. Die Musik, die Moratelli dazu schrieb, hat allerdings genaues Zuhören verdient: Sie ist ideenreich und so, wie sie hier dargeboten wird, sogar richtig spannend.
Das liegt an der Gestaltung der Dynamik und der Tempi ebenso wie an der plastischen instrumentalen Aufbereitung der Musik mit diversen Blasinstrumenten, Harfe, Laute, Gitarre und Dulcimer. Und getragen wird die Interpretation ganz maßgeblich von noch unverbrauchten Stimmen, unter denen der Merkur Hermann Oswalds und vor allem der überzeugend natürliche Amor Verena Krauses heraus stechen. La Faretra Smarrita ist eine Ersteinspielung; weitere Werke Moratellis gelten als verschollen – bis heute.
Susanne Benda [17.07.2002]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Sebastiano Moratelli | ||
1 | La faretra smarrita (Serenata, 1690) |
Interpreten der Einspielung
- Hermann Oswald (Mercurio - Tenor)
- Verena Krause (Amore - Sopran)
- Thomas Ruf (Africano - Baß)
- Gunther Schmid (Asiatico - Altus)
- Martin Steffan (Americo - Tenor)
- Rufus Müller (Europeo - Tenor)
- Tissi Georg (Echo - Sopran)
- Salzburger Hofmusik (Ensemble)
- Wolfgang Brunner (Dirigent)