Naxos 8.555925-26
2 CD • 2h 14min • 2001
11.04.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Anton Schweitzer (1735–1787) komponierte seine Alceste 1773 für das Weimarer Hoftheater auf einen Text von Christoph Martin Wieland. Dieses Singspiel gilt als die erste deutsche Oper im eigentlichen Sinne und steht eher in der neapolitanischen Tradition Jommellis und Traettas als unter dem Einfluß Gluckscher Konzeption; Mozart schätzte besonders die Ombra-Szene des vierten Aktes.
Die vorliegende Einspielung beweist, daß es sich tatsächlich um ein bedeutendes Werk handelt: Allenthalben sind Ernsthaftigkeit und Umsicht bei der Erschließung neuen Terrains zu spüren, sowohl im Stück als auch in der Interpretation. Das Orchester spielt zwar auf modernen Instrumenten, und auch die Sänger sind nicht auf die Affektenlehre des 18. Jahrhunderts spezialisiert. Indes beschränken sie sich nicht darauf, ein paar schön gestaltete Töne abzuliefern, vielmehr gelingt es ihnen unter Leitung von Stephan Wehr, den Geist des moralischen Dramas einzufangen und in ein leidenschaftliches, differenziertes und in sich stimmiges Klangbild umzusetzen.
Nicht nur für Opernhistoriker ist diese seriöse, engagierte Produktion ein Gewinn.
Dr. Matthias Hengelbrock [11.04.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Anton Schweitzer | ||
1 | Alceste |
Interpreten der Einspielung
- Ursula Targler (Alceste - Sopran)
- Sylvia Koke (Parthenia - Sopran)
- Christian Voigt (Admet - Tenor)
- Christoh Johannes Wendel (Herkules - Baß)
- Opernchor des Theaters Erfurt (Chor)
- Philharmonisches Orchester Erfurt (Orchester)
- Stephan E. Wehr (Dirigent)