
pan 510 136
1 CD • 65min • 2001
25.02.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Über Camilla de Rossi, genannt La Romana, ist fast nichts bekannt. Ihr San Alessio wurde 1710 als letztes von vier Oratorien aufgeführt, die ab 1707 am Wiener Hof Josephs I. entstanden. Ihm liegt die Legende vom Heiligen Alexius zugrunde, der an seinem Hochzeitstag der Welt entsagt und Eremit wird. De Rossis Komposition besitzt zwar nicht die Ausmaße und Tiefenspiegelung dessen, was Händel kurz zuvor in Italien an Vergleichbarem komponiert hat, zeichnet sich aber durch eine überlegte Personenzeichnung und ansprechende Melodik aus.
Dem Anspruch der Musik werden Daniela Dolci und ihre Ensemble Musica Fiorata voll gerecht. Jede Phrase erhält hier eine liebevolle Gestaltung, die Affekte erhalten einen eher feinen als plakativen Ausdruck. Vom Solistenquartett ist Agnieszka Kowalczyk an erster Stelle zu nennen; ihre drei Kollegen singen auf hohem, wenn auch nicht höchstem Niveau. Kurzum: In musikgeschichtlicher Hinsicht verdient diese Produktion allemal Aufmerksamkeit, und wer sich an eingängigen italienischen Barockarien erfreuen will, kommt hier auch auf seine Kosten.
Dr. Matthias Hengelbrock [25.02.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Camilla de Rossi | ||
1 | S. Alession (Oratorium) |
Interpreten der Einspielung
- Graham Pushee (Alessio - Tenor)
- Rosa Dominguez (Sposa - Sopran)
- Agnieszka Kowalczyk (Madre - Sopran)
- William Lombardi (Padre - Tenor)
- Ensemble Musica Fiorata (Ensemble)
- Daniela Dolci (Leitung)