
Telarc 80564
1 CD • 76min • 2000
01.12.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Leon Botstein erweist sich als Detailfanatiker: jede Stimme, jedes Instrument ist deutlich zu hören, alle motivischen Figurationen sind sorgfältig ausgezirkelt und die generelle Tempowahl ist eher mäßig, so daß alle Einzelheiten gut zu verfolgen sind. Allerdings hat dieses extrem analytische Verfahren auch seine Tücken. Nicht allein, daß es eine vom Komponisten geplante Staffelung von Vorder- und Hintergrund gibt, die man herausarbeiten muß und nicht nivellieren darf, ist auch das hier gewählte akustische Konzept der Darstellung unbefriedigend: die leisen Stellen sind extrem leise, die forte-Partien aber eher zurückgenommen. Der Klang kommt etwas aus der Ferne und ist vielfarbig, aber nicht sehr räumlich.
Während die Urfassung der Coda des Finalsatzes nicht allzu viel hergibt, sind die selten zu hörenden Vier Orchesterstücke ein echter Repertoiregewinn. Auch die Ungarischen Bauernlieder, fälschlich als "op. 100" bezeichnet (gemeint ist die Nr. 100 des Szöllösy-Verzeichnisses), bilden eine gute Ergänzung, ebenso wie der vorzügliche Einführungstext des Bartók-Spezialisten László Somfai.
Dr. Hartmut Lück † [01.12.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Béla Bartók | ||
1 | Konzert für Orchester | |
2 | Vier Orchesterstücke op. 12 Sz 51 | |
3 | Ungarische Bauernlieder Sz 100 |
Interpreten der Einspielung
- London Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Leon Botstein (Dirigent)