Virgin 5 45464 2
1 CD • 64min • 2001
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Kernis gehört zu den erfolgreichsten Gegenwartskomponisten der USA. Das kann man nach Anhören dieser CD gut verstehen, die nicht nur sein populärstes Stück, die auf Hildegard von Bingen zurückgehende Musica Celestis enthält, sondern auch seine anspruchsvollste Komposition, Colored Field. Die Bearbeitung für Cello und Orchester erfolgte im Auftrag des Cellisten Truls Mørk, der beiden Kompositionen hier zur gelungenen Uraufführung verhilft.
Der Anlaß für Colored Field war ein Besuch des Komponisten in Auschwitz/ Birkenau und seine Einsicht, daß die Grashalme, auf denen er polnische Kinder herumkauen sah, blutgetränkt seien. Beim Anhören der etwa 40minütigen Komposition sollte man diesen Ausgangspunkt besser vergessen. Denn nur so läßt sich das virtuos instrumentierte, häufig wohllautende, zwischen Minimal Music und Neuromantik pendelnde Konzert wie gelungene Filmmusik konsumieren. Gedenkt man allerdings des Anlasses, so wandelt sich Colored Field in bedenklichen Kitsch. Auch die beiden anderen Stücke sind durchaus hörenswert, ohne eine eigenständige musikalische Persönlichkeit zu verraten. Diese CD lohnt sich hauptsächlich wegen Truls Mørk.
Dr. Rein A. Zondergeld [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Aaron Jay Kernis | ||
1 | Colored Fields (Konzert für Violoncello und Orchester) | |
2 | Musica Celestis für Streichorchester (1990) | |
3 | Air für Violoncello und Orchester |