
Amati ami 0003/1
1 CD • 59min • 1998
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Zwar hat Franz Lachner in einer Art "Ehrgeiz der Einheit" sein d-Moll-Quartett, vor allem in den Ecksätzen, auffallend monomotivisch angelegt - der ausführliche, vielleicht etwas literarische Booklettext Harald Johannes Manns nennt das Quartett denn auch das "wertvollste" der Quartette Lachners. Die theoretisch wünschenswerte Dichte führt jedoch zu einem Problem: Vor allem in diesem Finalsatz ist die omnipräsente Signal-Rhythmik extrem schnell verbraucht. Wer hier nicht Binnendifferenzierungen sucht, läßt den Satzverlauf schnell zu einem Abarbeiten werden. Dem jungen Münchner Rodin-Quartett gelingt diese notwendige Differenzierung nicht. Ohnehin zu einer einheitlichen, dabei wenig charakteristischen Totale neigend, verblassen der Formation die Farben unter den Fingern. Auch im eher vieldimensional angelegten A-Dur-Quartett reduzieren sich die Satzsituationen auf Klischees. Die Dynamik ist einschichtig wie die Artikulation (in der Durchführung des Kopfsatzes werden die Begleitachtel modulationslos stur durchgehalten), das Quartett spielt zu sehr an der Oberfläche, anstatt Lachner zum Sprechen zu bringen.
Prof. Michael B. Weiß [01.09.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Franz Paul Lachner | ||
1 | Streichquartett d-Moll op. 120 | |
2 | Streichquartett A-Dur op. 76 |
Interpreten der Einspielung
- Rodin Quartett (Streichquartett)