
DG 469 527-2
1 CD • 77min • 1999
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Nach der achten und neunten Sinfonie verbreitet auch die hier vorgelegte live-Einspielung der fünften aus der Dresdner Semperoper gepflegte Langeweile. Abstriche gibt es auch in der Tontechnik: Der Gesamtklang ist eng, kaum räumlich und in den lauten Tutti regelrecht dröhnend. Die Balance der Orchestergruppen ist ebenso unstimmig wie die der Lautstärken. Zwar sind die dreifachen pianissimi angemessen realisiert, aber im Feld mittlerer Lautstärken wirkt alles nivelliert. Die Steigerungszüge verlaufen unkontrolliert und werden viel zu schnell viel zu laut. Sinopoli tappt in diverse Tempofallen: Das zweite Thema des Kopfsatzes ist zu langsam und längst kein Allegro, wie es in der Partitur steht. Der zweite Satz schleppt sich endlos dahin und endet auch hier nicht mit der Korrektur, die Bruckner im Nachhinein verfügte und die auch in den Neuauflagen der Gesamtausgabe (übrigens auch in der neuen Eulenburg-Partitur) mitgeteilt wird.
Sinopoli kann sich mit verdienten Altmeistern wie Wand, Kempe, Jochum oder Celibidache nicht messen; auch die jüngeren Midprice-Einspielungen unter Tintner und Skrowacewski sind weitaus interessanter.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.04.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Anton Bruckner | ||
1 | Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105 |
Interpreten der Einspielung
- Sächsische Staatskapelle Dresden (Orchester)
- Giuseppe Sinopoli (Dirigent)