harmonia mundi HMC 901728
1 CD • 58min • 2000
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Etwas von dem trockenen, kammermusikalischen Gestus seiner Anfangszeit beim Teatro Lliure hat sich Josep Pons auch als Chef des unter seiner Leitung erheblich verbesserten Orchesters von Granada bewahrt. Dem üppigen, rauschhaften Klanggemälde zieht er die karge, holzschnittartige Linienführung vor. Dies bekommt der schillernden, zwischen Rimsky-Korssakoff und Ravel angesiedelten Musik des Feuervogels, selbst in der selten gespielten Fassung von 1945 für reduziertes Orchester, weniger gut. Zwar werden die Effekte wirkungsvoll ausgespielt, doch vermißt man den lyrischen Schmelz und den geheimnisvollen Zauber des Märchens. Dafür bietet die Suite über zehn Minuten mehr Musik aus dem Ballett als die bekannteren Fassungen. Den Charakter des klassizistischen Kartenspiels trifft Pons' nüchterne Annäherunsweise genau, Brillanz und Witz der anspielungsreichen Partitur kommen voll zur Geltung. Die vorzügliche Aufnahmetechnik vermittelt uneingeschränkt die außergewöhnliche dynamische Bandbreite, die der Dirigent seinem Orchester abverlangt.
Peter T. Köster † [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Igor Strawinsky | ||
1 | L' Oiseau de feu-Suite (Der Feuervogel - Suite, 1945) | |
2 | Jeu de cartes (Ballet en trois donnes) |
Interpreten der Einspielung
- Orquesta Ciudad de Granada (Orchester)
- Josep Pons (Dirigent)