Hyperion CDA67085
1 CD • 79min • 1999
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Nimmt man nur die h-Moll-Sonate, dann macht Stephen Hough im direkten Hyperion-Vergleich gegen Leslie Howard eine ausgezeichnete Figur. Dem bewundernswerten Liszt-Enzyklopädisten hat Hough die geschmeidigeren, steigerungsfähigeren pianistischen Mittel voraus. Der Ehrlichkeit halber gilt es aber auch hinzuzufügen, daß Howards h-Moll-Sonate zum Rauhbeinigsten und Oberflächlichsten der ganzen Serie gehört. Aus diesem Grund muß ich Houghs Liszt-Spiel in der Bewertung relativieren, denn im inzwischen riesigen Kreis der h-Moll-Interpretationen nimmt sich diese Version nicht wirklich einprägsam aus. Man gewinnt den Eindruck, als wäre Hough - ausgenommen seine fabelhaften Miniaturen-Platten! - immer etwas zu früh mit den großformatigen Werken fertig. Anmutig und stimmungsvoll gelingt ihm die erste Version der Berceuse, tendenziell halbherzig wirken die Polonaisen und Balladen (jeweils Nr. 2), während die weniger geläufigeren Nummern 1 dem Vergleich mit Cziffras (Philips, EMI) verwegenen, aber im Lyrischen auch viel zärtlicheren Darstellungen nicht standhalten.
Peter Cossé † [01.09.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Franz Liszt | ||
1 | Polonaise mélancholique c-Moll S 223 Nr. 1 | |
2 | Polonaise Nr. 2 E-Dur | |
3 | Ballade Nr. 1 Des-Dur S 170 (Le chant du croisé) | |
4 | Ballade b-Moll S 171 | |
5 | Wiegenlied S 174 (1. Fassung) | |
6 | Klaviersonate h-Moll S 178 |