Teldec 8573-82043-2
1 CD • 73min • 2000
01.05.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Musik muß etwas sehr Verrücktes sein... oder könnten in Wirklichkeit französische Kathedralen, berauscht von Tristan-Harmonien und Tantra-Geistern, zu hinduistischen Rhythmen tanzen? Aber gibt es eine vollkommenere, universellere Vorstellung von Religiosität? Dabei ist auffällig, daß es von Messiaens legendärem Meisterwerk eigentlich nur gelungene Aufnahmen gibt, als ob diese Jahrhundert-Emphase kein Mittelmaß zuließe! Kent Naganos dramatischer Zugriff überzeugt vor allem im Aufbau der großen Architektur, im Ausloten von weitschwingender Energien und im Freisetzen komplexer Strukturen und Farben. Die Agogik wirkt gelegentlich recht direkt gesetzt, deutlich hörbar etwa beim extremen Ritardando vor dem ersten Höhepunkt des vierten Satzes (nach 100 Sekunden), wo die Musik geradezu massiv gebremst wird; Marek Janowski in seiner Aufnahme von 1992 scheint hier eine Spur natürlicher, vielleicht organischer. Nagano spannt die Kräfte stärker an, setzt auf das expressive Profil der Musik und dynamisiert die ekstatische Gestik bis an die Grenze.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.05.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Olivier Messiaen | ||
1 | Turangalîla-Sinfonie für Klavier, Ondes Martenot und großes Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Pierre-Laurent Aimard (Klavier)
- Dominique Kim (Ondes Martenot)
- Berliner Philharmoniker (Orchester)
- Kent Nagano ()