Capriccio 10 862
1 CD • 65min • 1999
01.05.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Nach längerer Pause lassen Mitsuko Shirai und Hartmut Höll ihren Aufnahmen von Liedern Bergs und Schönbergs eine Auswahl der Liedkompositionen Anton Weberns folgen und schließen damit die Trilogie der Neuen Wiener Schule. Oder deutet die Tatsache, daß die Sammlung mit op. 12 (vollendet 1917) schließt, darauf hin, daß noch eine Einspielung mit den späteren Opera geplant ist?
Das vorliegende Recital zeichnet anschaulich den Werdegang des Komponisten nach, der als 17jähriger im literarischen Geschmack wie in der musikalischen Sprache ein typisches Produkt des fin-de-siècle gewesen zu sein scheint und sich dann über die freie Atonalität Schritt für Schritt zur Zwölfton-Technik "vorarbeitete".
Mitsuko Shirai läßt sich bedingungslos auf die Lieder ein, die Plastizität der textlichen und musikalischen Ausformung ist vorbildlich, die Expressivität des Vortrags geht oft bis an die Schmerzgrenze. Doch trotz des großen emotionalen Engagements wird die musikalische Linie nie verwischt, zumal Hartmut Höll am Klavier ein klares, oft schroffes Gegengewicht setzt.
Ekkehard Pluta [01.05.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Anton Webern | ||
1 | Fünf Lieder (nach Gedichten von Richard Dehmel) | |
2 | Fünf Lieder op. 3 | |
3 | Fünf Lieder op. 4 (nach Gedichten von Stefan George) | |
4 | Vier Lieder op. 12 |
Interpreten der Einspielung
- Mitsuko Shirai (Mezzosopran)
- Hartmut Höll (Klavier)