DG 463 471-2
1 CD • 54min • 1999
01.03.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Strenggläubige lehnen jede Vermischung von Geistlichem mit weltlichen Tönen ab, Aufgeschlossenere erinnern sich, daß das letzte Vatikanische Konzil ausdrücklich den Gottesdienst in den Landessprachen verankert wissen wollte. Warum also nicht auch in der Musiksprache? Ganz so eng muß man das bei Luis Bacalovs Misa Tango nicht sehen, weil der in Rom lebende jüdische Argentinier auch den Meßtext nicht puristisch behandelt. Ziel des Ganzen ist, dieses Gotteslob ökumenisch zu halten. Dazu paßt eine Musik, die effekt- und stimmungsvoll ist und sich nur wohldosiert dem Folkloristischen ausliefert. Da wird ausgiebig in Moll moduliert, das Bandoneon darf seinen Klageton untermischen, aber auch das Glaubensbekenntnis begleiten, das den beiden Solisten Gelegenheit zu schlagerhaftem Jubel gibt.
Am Ende der Misa Tango steht eine Friedensbeschwörung in Dur, ehe es dann mit drei Tangos in weltlichere Bereiche geht. Bacalovs Tangosain schlägt sich dabei wacker, kann aber Piazzollas Einfallsreichtum nicht ganz erreichen.
Rainer Wagner [01.03.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Luis Bacalov | ||
1 | Misa Tango für Mezzosopran, Tenor, Bandoneon, gemischt. Chor und Orchester | |
2 | Tangosaín | |
Astor Piazzolla | ||
3 | Adiós Nonino (Tango Rapsodia) | |
4 | Libertango |
Interpreten der Einspielung
- Ana María Martínez (Sopran)
- Plácido Domingo (Tenor)
- Héctor Ulises Passarella (Bandoneon)
- Luis Bacalov (Klavier)
- Coro e Orchestra dell'Academia Nazionale di Santa Cecilia ()
- Myung-Wha Chung (Dirigent)