MD+G MDG 307 0996-2
1 CD • 52min • 1999
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Den eigenen Interpretationsansatz auf einer Negativfolie ungenannter anderer aufzubauen, ist problematisch. So läßt ein Quartettmitglied im Beiheft verlauten, diese Musik müsse "nicht - wie oft zu hören - nur kantig, scharf, ätzend oder gar unsauber klingen". D'accord! Und gerade in sehr flächigen oder primär atmosphärischen Passagen gelingt den Leipzigern Reizvolles, Phantastik in pianissimo-Delirien. Kommt aber mehr Intensität hinzu, so geht das eben noch Spezifische des Ausdrucks verloren zugunsten eines pauschaleren Zugriffs. Daß die piano-Dimension so oft bei expressiven Einwürfen verloren geht, liegt an der Dominanz der sehr resonanten Tiefe; da wäre mehr Zurückhaltung nötig, die Dynamik sollte primär aus dem momentanen Bedarf des Satzes und erst sekundär aus der verbalen Anweisung verstanden werden. Wer beispielsweise das Adagio appassionato der Lyrischen Suite mit einer so voluminösen crescendo-Wallung beginnt, beraubt sich der Möglichkeit einer weitgespannten Entwicklung. Dennoch spielt das Quartett auf hohem Niveau, begleitet von intensiver Reflexion und Ausdruckswillen.
Christoph Schlüren [01.07.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alban Berg | ||
1 | Streichquartett op. 3 | |
2 | Lyrische Suite (1925/1926) | |
Anton Webern | ||
3 | Drei Stücke op. 3 Nr. 3 für Streichquartett |