
Campion RRCD 1347
1 CD • 59min • 1999
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Brahms Ungarische Tänze haben ihren Ursprung in der Begegnung mit dem ungarischen Geiger Eduard Remeny, einem Meister des Csárdás und des "alla zingarese"-Stils, mit dem zusammen Brahms 1853 seine erste Konzert-Tournee unternahm. Brahms arrangierte die Tänze für Klavier vierhändig und sein Freund, der Geiger Joseph Joachim, stellte gleichzeitig eine hochvirtuose Fassung für Violine und Klavier her - zweifellos ein legitimes Unternehmen, das die Tänze wieder ihrem Ursprung annähert. Die vorliegende Einspielung tut ein Übriges, die Stücke aus der Umgebung des Konzertsaals in die Nähe vermeintlicher Volksmusik zu rücken, indem der Geiger äußerst freizügig, ja willkürlich mit der Musik umgeht, immer um einen "zigeunerhaften" Tonfall bemüht, dem rhythmische und intonatorische Sauberkeit bedenkenlos geopfert werden. Das Resultat ist von einer Penetranz, an der man sich schnell überhört. Nur wenig tröstet da die stupende Sicherheit, mit der die Pianistin den geigerischen Eskapaden zu folgen vermag - übrigens auf einem Pleyel-Flügel von 1887, der gelegentlich wie ein etwas trockenes Cymbal klingt.
Peter T. Köster † [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Johannes Brahms | ||
1 | Ungarische Tänze Nr. 1-21 für Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Yuval Waldman (Violine)
- Eugenie Russo (Klavier)