Adriana Hölszky ist eine der bekanntesten Komponistinnen der Gegenwart. Sie wurde am 30. Juni 1953 in Bukarest geboren. Mit sechs Jahren begann sie mit dem Klavierspiel und erhielt Musikunterricht am Musiklyzeum Bukarest. 1972 begann sie ihr Musikstudium an der Hochschule für Musik Ciprian Porumbeseu in Bukarest. Vier Jahre später siedelte die ganze Familie nach Deutschland über, wo Adriana von 1977 bis 1980 ihr Musikstudium an der Musikhochschue Stuttgart fortsetzte. Sie war dort in der Kompositionsklasse von Milko Kelemen. Als Pianistin spielte sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Monika (Violine) und der Cellistin Hertha Rosa-Herseni im Lipatti Trio. In verschiedenen Kursen vertiefte und erweiterte Adriana ihre Kompositionsstudien. 1977 und 1978 nahm sie an der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg teil und von 1978 bis 1984 an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik sowie 1986 am Komponistenforum der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik. 1980 erhielt sie ihren ersten Lehrauftrag und war von 1993 bis 1996 Dozentin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Von 1997 bis 2000 bekleidete sie eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und von 2000 bis 2013 war sie Professorin für Komposition am Mozarteum Salzburg. Ihr internationales Renommée als Komponistin wuchs spätestens seit den 1990er Jahren stetig und gipfelte erstmals 1993 in drei Portraitkonzerten in Athen, Thessaloniki und Boston. Adriana Hölszky ist seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 2003 Mitglied der Schönen Künste München. Seit 1975 (Klaviersonate, Streichquartett, Constellation für Orchester) hat sie ein großes und vielseitiges Œuvre geschaffen für die unterschiedlichsten Kombinationen und Besetzungen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, allein seit den 1990er Jahren den Rom-Preis der Villa Massimo (1991), den Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg (2003), den Preis der Christoph-und-Stephan-Kaske-Stiftung (2011), den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Komposition/Orchester (2015) und den Louis Spohr Musikpreis Braunschweig (2019).
Tabellarische Biographie
1953 | geboren am 30. Juni 1953 in Bukarest. Erster Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren. |
1959 | Unterricht am Bukarester Musiklyzeum bei Olga Rosça-Berdan. Die Achtjährige beginnt bereits zu komponieren. |
1965 | Privater Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt. |
1972 | Abitur, anschließend Studium an der Musikhochschule in Bukarest in Komposition bei Stefan Niculescu und Klavier. |
1976 | Übersiedelung der Familie in die Bundesrepublik Deutschland. |
1977 | Fortführung der Studien an der Stuttgarter Musikhochschule bei Milko Kelemen (Komposition) und Günter Louegk. Meisterkurse in Bayreuth, Salzburg, Siena und Darmstadt. |
1977-1980 | Pianistin im Lipatti-Trio, das sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Monika Hölszky-Wiedemann und der Cellististin Hertha Rosa-Herseni bildet. |
1979 | 1. Preis beim Kompositionswettbewerb Valentino Bucchi in Rom. |
1980 | Studienabschluß mit der künstlerischen Reifeprüfung und Beginn der Lehrtätigkeit an der Stuttgarter Musikhochschule. |
1983 | Aufführung der Komposition "Space" bei den IGNM World Music Days in Arhus (Dänemark). Erhalt eines Stipendiums der Kunststiftung Baden-Württemberg. |
1986 | Einladung zum Komponistenforum für Neue Musik in Darmstadt. |
1989 | Uraufführung der Oper "Bremer Freiheit" bei der 1. Münchner Biennale. |
1989 | Aufführung der Oper "Bremer Freiheit" bei den Wiener Festwochen. |
1990 | Uraufführung von "Lichtflug" für Violine, Flöte und Orchester bei den Donaueschinger Musiktagen; Auszeichnung mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis und dem Schneider-Schott-Preis. |
1981 | Gaudeamus-Preis, Bilthoven (Niederlande) |
1982 | Max-Deutsch-Preis Paris, Preis der Stadt Stuttgart, Kompositionspreis der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat |
1985 | 1. Preis Ensemblia-Kompositionswettbewerb, Mönchengladbach |
1985 | Johann-Wenzel-Stamitz-Preis, GEDOK Preis Mannheim |
1988 | Preis der Stadt Stuttgart |
1989 | 1. Preis beim GEDOK Internationalen Kompositionswettbewerb |
1991 | Rom-Preis der Villa Massimo |
1992 | Teilnahme an Kompositionsseminaren in Tokio und Kyōto sowie am IRCAM (Paris) |
1993 bis 1996 | Dozentin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart |
1996 | Dozentin für Komposition beim Festival „Time of Music“ in Viitasaari (Finnland) |
1997 bis 2000 | Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Rostock |
2000 bis 2013 | Ordentliche Professur für Komposition am Mozarteum in Salzburg |
2002 | Mitglied der Akademie der Künste in Berlin |
2003 | Mitglied der Schönen Künste München |
2003 | Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg |
2011 | Preis der Christoph-und-Stephan-Kaske-Stiftung |
2015 | Deutscher Musikautorenpreis in der Kategorie Komposition Orchester |
2019 | Louis Spohr Musikpreis Braunschweig |
2024 | Auszeichnung mit dem Robert-Schumann-Preis der Akademie der Wisschenschaften Mainz. |