Am 8. Februar 2021 war der 280. Geburtstag des belgisch-französischen Komponisten André-Ernest-Modeste Grétry, dem Hauptvertreter der französischen komischen Oper. Geboren 1741 in Lüttich, erhielt er den ersten Musikunterricht von seinem Vater, einem Violinisten. Mit neue Jahren wurde er Chorknabe. Er wollte ursprünglich Kirchenmusiker werden, begann früh zu komponieren und gewann 1759 mit einer Messkomposition ein Stipendium für ein Studium in Rom. Ab 1762 studierte er bei Lateran-Kapellmeister Giovanni Battista Casali. 1766 ging er nach Genf, ein Jahr später ließ er sich auf den Rat von Rousseau und Voltaire hin in Paris nieder. Hier schuf er mit wachsendem Erfolg seine großen Opern. Seine Opernerfolge standen hinter denen Glucks nicht zurück. Er schrieb gewandt und volkstümlich, sehr melodiös und verwendete oft eine ausgesprochenen Leitmotivtechnik. Er gilt als der eigentliche Meister der frühen französischen komischen Oper und hat diese um neue Stoffkreise erweitert: Romantik (Zémir et Azar), Schreckensoper (Richard Cœur du Lion), Freiheitsoper (Wilhelm Tell). Neben über 60 Bühnenwerken, von denen einige noch heute gespielt werden (z.B. Das sprechende Bild, Die beiden Geizigen, Richard Löwenherz, Blaubart oder Wilhelm Tell), hat er auch Kirchen- und Kammermusikwerke geschrieben, die heute aber weitgehend vergessen sind. 1789 hat er seine Memoiren herausgegeben. Eine Gesamtausgabe (49 Bände, Leipzig und Brüssel 1883-1937) blieb unvollendet. Grétry starb am 24. September 1813 in Montmorency (Val-d’Oise) bei Paris.
André-Modeste Grétry
Biographie
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