Antonín Dvořák wurde 1841 als Sohn eines Gastwirts geboren. Eigentlich sollte er Metzger werden, er ging aber als Sechzehnjähriger nach Prag, um an der Organistenschule zu studieren. 1862 war er als Bratscher am Prager Nationaltheater tätig. Die Musik von Liszt, Wagner und Schumann beeindruckte ihn besonders. Er erhielt auf Vermittlung von Johannes Brahms 1875 ein Staatsstipendium. 1892-1895 leitete er das National Conservatory in New York, ab 1901 das Prager Konservatorium. Er wird als der "tschechische Brahms" bezeichnet. In seinen Werken verband er die klassische und romantische Musik mit Elementen der Folklore und entwickelte einen eigenen temperamentvollen und volkstümlichen Stil, der ihn neben Smetana zum Hauptrepräsentanten der nationalen tschechischen Musik machte. Dvořák starb am 1. Mai 1904 in Prag.
Tabellarische Biographie
8.9.1841 | geboren in Nelahozeves |
1853 | Unterricht bei Antonín Liehmann in Violine, Viola, Orgel und Harmnielehre |
1856-1857 | Unterricht bei Frantisek Hancke |
1857-1859 | Ausbildung an der Orgelschule in Prag |
1859 | Bratschist in der Musikkapelle von Karl Komzák in Prag |
1861 | Streichquintett a-Moll op. 1 |
1862-1871 | Bratschist im neuen Interims-Theater in Prag |
1856 | Sinfonien Nr. 1 und 2, Violoncellokonzert A-Dur |
1870 | erste Oper Alfred |
9.3.1873 | Uraufführung Die Erben des Weißen Berges op. 30 in Prag: nationales Durchbruch als Komponist |
1873 | Lehrer an der Musikschule von Jan August Stáry in Prag |
17.11.1873 | Heirat mit Anna Cermátková |
1874-1877 | Organist an St. Adalbert in Prag |
1874-1878 | Auf Empfehlungen von Hanslick und Brahms erhält Dvorak ein österreichisches Staatsstipendium |
24.11.1874 | Uraufführung der Oper König und Köhler in Prag |
1877 | im August stirbt Tochter Ruzena (* 1876), im September Sohn Otakar (* 1874) |
1877 | Kontakt zum deutschen Verlagshaus Simrock durch Brahms |
1878 | Slawische Tänze op. 46 |
15.11.1878 | Zeitungsartikel von Louis Ehlert über Dvorák löst große Nachfrage nach seinen Werken aus |
1878 | Fritz Simrock (Berlin) verlegt Dvoráks Klänge aus Mähren und die Slavischen Tänze op. 46, die Dirigenten Hans von Bülow und Hans Richter setzen sich für seine Werke ein |
23.12.1880 | Uraufführung Stabat Mater op. 58 in Prag |
1881 | Legenden op. 59, Streichquartett C-Dur op. 61 |
1883 | Besuch bei Johannes Brahms in Wien |
1884 | erste Reise nach England mit Konzerten in London Ehrenmitgliedschaft der Philharmnic Society |
22.4.1885 | Uraufführung Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 in London |
1886 | Slawische Tänze op. 72 |
9.12.1889 | Audienz bei Kaiser Franz Joseph in Wien |
11.9.1887 | Einweihung der Schloßkapelle Luzany mit der Messe D-Dur op. 86 für Chor und Orgel |
2.2.1890 | Uraufführung Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 in Prag |
1891 | Professur für Komposition am Prager Konservatorium |
17.3.1891 | Ehrendoktorwürde der Universität Prag |
11.4.1891 | Uraufführung Klaviertrio e-Moll op. 90 (Dumky) in Prag |
9.10.1891 | Uraufführung Requiem b-Moll op. 89 in Birmingham |
1892 | Direktor des National Conservatory of Music in New York |
16.12.1893 | Uraufführung Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 (Aus der Neuen Welt) in New York |
1.1.1894 | Uraufführung Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 in Boston |
1894 | Biblische Lieder op. 99 |
1894 | Humoresken op. 101 für Klavier |
1895 | Rückkehr aus New York |
1.11.1895 | Lehrer am Prager Konservatorium |
19.3.1896 | Uraufführung Violoncellokonzert h-Moll op. 104 in London bei seiner letzten von insgesamt neun England-Reisen |
1896 | Der Wassermann, Die Mittagshexe, Das goldene Spinnrad (Sinfonische Dichtungen) |
1897 | Besucht seinen todkranken Freund Johannes Brahms in Wien; Teilnahme am Begräbnis am 3.4.1897 |
10.11.1897 | Uraufführung Streichquartett Nr. 14 As-Dur op. 105 in Wien |
4.4.1900 | Letzter Auftritt Dvoráks als Dirigent in Prag |
31.3.1901 | Uraufführung der Oper Rusalka in Prag |
1901 | Direktor des Prager Konservatoriums |
1.5.1904 | gestorben in Prag |