Einen runden Geburtstag feierte der amerikanische Countertenor David Daniels 2016: vor 50 Jahren, am 12. März 1966, wurde er in Spartanburg, South Carolina, geboren. Dass er den Sängerberuf ergriffen hat, ist wenig verwunderlich: Seine Eltern waren beide Sänger, als Junge war er Knabensopran im Chor, nach dem Stimmbruch ließ er sich als Tenor ausbilden. Er studierte Musik am College-Conservatory of Music Cincinnati. Mit seinen gesanglichen Ergebnissen als Tenor war er jedoch nicht zufrieden und so wechselte er 1992 während seiner Aufbaustudienzeit an der University of Michigan ins Countertenor-Fach. 1997 gewann er den Richard Tucker Award. 1999 gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera als Sesto in Giulio Cesare. Sein Repertoire umfasst mittlerweile eine Vielzahl von Händel-Opern. In Europa trat er vor allem an der Bayerischen Staatsoper in München auf, wo er u.a. Nerone sowie die Titelrollen in Rinaldo und Orlando (2006) und David im Oratorium Saul sang. 2013 sang er die Titelrolle in Giulio Cesare an der Metropolitan Opera. Im Juli desselben Jahres interpretierte er die Rolle des Oscar Wilde in der Santa Fe Opera in der Oper Oscar von Theodore Morrison, die eigens für ihn geschrieben worden ist. 2015 gab er sein Debüt an der Wiener Staatsoper als Trinculo in Thomas Adès' Oper The Tempest. Seit Herbst 2015 ist David Daniels Professor an der University of Michigan School of Music, Theatre & Dance. Neben der Lehrtätigkeit setzt er seine aktive Sängerkarriere auch weiterhin fort.
Tabellarische Biographie
1966 | geboren in Spartanburg, South Carolina/USA als Sohn eines Sängerehepaars, Auftritte als Knabensopran; Gesangsausbildung am Cincinnati College Conservatory, anschließend an der University of Michigan School of Music im Stimmfach Tenor. |
1992 | Wechsel zum Countertenor, Abschluß der Studien mit dem Master Degree; Unterricht beim Countertenor Dew Minter |
1993 | Debüt im Kennedy-Center, Zweitbesetzung in Brittens A Midsummernight's Dream in Los Angeles, Rollendebüt als Hüter der Schwelle in Die Frau ohne Schatten von R. Strauss in Los Angeles |
1994 | Gwyneth Jones vermittelt den Kontakt zu Nikolaus Harnoncourt; Vorsingen bei Paul Kellogg von der Glimmerglass Opera in Cooperstown, New York als Nerone in Monteverdis L'Incoronazione di Poppea |
1996 | Glyndebourne-Debüt als Didymus in Händels Theodoraunter der Leitung von William Christie, Regie: Peter Sellars. |
1997 | London-Debüt als Sesto (Giulio Cesare) und an der New York City Opera als Arsamene in Händels Xerxes. Auszeichnung mit dem Richard-Tucker Award. |
1999 | Ernennung zum "Musical America's Vocalist of the Year", Met-Debüt mit Händels Giulio Cesare. |
2000 | Titelrolle in Händels Rinaldo bei den Münchener Opernfestspielen |
2001 | Händels Rinaldo an der Bayer. Staatsoper, Regie David Alden. |
2003 | Hänels Saul an der Bayer. Staatsoper |
2006 | Händels Orlando (Titelpartie) an der Bayer. Staatsoper, wiederum mit dem Leading-Team Ivor Bolton (Dirigent) und David Alden (Regie). |
2008 | Am 16. März Premiere von Händels Tamerlano (Titelpartie) an der Bayerischen Staatsoper unter der Leitung von Ivor Bolton. |