
MD+G MDG 603 0956-2
1 CD • 63min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Franz Xaver Gebel war ein eifriger Zuarbeiter des eher raren Streichquintett-Genres: Gleich acht Werke dieser Gattung brachte Gebel zu Papier, alle entstanden in Rußland, wo Gebel seit 1817 lebte. Daß der Komponist nicht auf "Masse" komponierte, zeigt das Scherzo von op. 25, das nicht nur stark Beethovensche Züge trägt, sondern in den homophonen Blöcken hin und wieder durchaus die markante Klanglichkeit von Johannes Brahms antizipiert. Das Frankfurter Ensemble, allesamt Mitglieder des dortigen Radiosinfonieorchesters, trägt den emanzipatorischen Zügen der Gebelschen Tonsprache mit kräftig-leuchtenden Klängen nachhaltig Rechnung. Mitunter, wie beim Beginn des Finalsatzes, geht dies etwas zu Lasten der Vielschichtigkeit und der rhythmischen Nervigkeit, die man sich hier noch zugespitzter vorstellen kann. Auch im Kopfsatz des e-Moll-Quintetts bleiben die dynamischen Aufwürfe latent domestiziert. Da könnte heftiger attackiert werden, so wie auch die spukhafte Flüchtigkeit à la Mendelssohn im zweiten Satz beherzter hätte realisiert werden können. Da sind die Frankfurter biederer und stärker auf Schönklang bedacht als Gebel es angestrebt haben dürfte. Eine noble Einspielung, der etwas mehr Furor gut angestanden hätte.
Norbert Rüdell [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Franz Xaver Gebel | ||
1 | Streichquintett Es-Dur op. 25 | |
2 | Streichquintett e-Moll op. 20 |
Interpreten der Einspielung
- Ensemble Concertant Frankfurt (Ensemble)