Hyperion CDA67099
1 CD • 65min • 1999
01.03.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Alte Musik zwischen Mittelalter und Frühbarock erfährt seit den fünfziger Jahren immer wieder Neuentdeckungen bisher unbekannter Schätze und inspirierende Auseinandersetzungen mit den Werken berühmter Komponisten. Vorbildliche Aufnahmen haben unser musikalisches Bild etwa über Lasso, Monteverdi, Schütz usw. seitdem gründlich verändert; aber bei Palestrina ist es, als wenn die Experten der historisierenden Aufführungspraxis keinen Zugang zu seinen Werken fänden. Trotz unbestreitbarer Meriten ist dies auch hier der Fall. Der berühmte Choir of Westminster Cathedral singt kultiviert (wenn auch in den tiefen, von Männerstimmen besetzten Partien manchmal recht aufdringlich tönend), die textliche Artikulation wirkt gepflegt und deutlich. Was fehlt, ist die interpretatorische "Bestätigung" der Frage, warum diese Musik so genial ist. Die "Antwort" des Chorleiters James O'Donnell, nämlich eine emotionsgeladene und dadurch oft fast romantisch anmutende Wiedergabe, klingt einnehmend - aber nur vordergründig, denn die Balance zwischen diesem Emotionsreichtum und der scheinbar "kühlen" strukturellen Kohärenz der Werke wurde auch diesmal nicht gefunden.
Dr. Éva Pintér [01.03.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giovanni Pierluigi da Palestrina | ||
1 | Laudate pueri | |
2 | Peccantem me quotidie | |
3 | Tribulationes civitatum | |
4 | Missa Ecce ego Johannes | |
5 | Tu es Petrus (Motette für sechsstimmigen Chor a cappella) | |
6 | Magnificat quarti toni | |
7 | Cantatibus organis |
Interpreten der Einspielung
- Choir of Westminster Cathedral (Chor)
- James O'Donnell (Leitung)