
Koch-Schwann 3-1431-2
1 CD • 64min • 1997
01.10.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Anna Gourari geht in ihrer Interpretation ausgewählter Préludes von Scriabin äußerst detailgenau vor: Fast jede der teilweise sehr akribischen dynamischen Vorschriften im Notentext setzt sie in verifizierbare Klangschattierungen um. Besonnen lotet sie die horizontalen und vertikalen Beziehungen zwischen den Noten aus, Pausen werden als Strukturelemente deutlich hörbar und verschwinden nur im Pedal, wenn eine zu haltende Note in einer anderen Stimme wichtiger ist. Die Farben ihrer edlen Klangpalette tendieren zu weicher Indirektheit, wie durch einen feinen Nebel tönend. Das verleiht ihren Deutungen große Geschlossenheit, kappt allerdings die wütende fortissimo-Direktheit beispielsweise der Préludes op. 11 Nr. 14 und 18.
Ekstatische Aggressivität ist weniger die Sache von Anna Gourari, doch dort, wo sie als differenzierte Poetin gefragt ist – und das ist sie in der Mehrzahl der ausgewählten Werke –, erfüllt sie aufs subtilste den Gehalt der feinen Klanggespinste. Ihre starke lyrische Erzählkraft muß kaum einen Vergleich scheuen und läßt auf weitere Veröffentlichungen hoffen.
Peter Schlüer [01.10.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alexander Scriabin | ||
1 | Drei Stücke op. 2 | |
2 | Prélude et Nocturne op. 9 Nr. 1-2 – Andante - Andante | |
3 | 24 Préludes op. 11 | |
4 | Cinque Préludes op. 16 | |
5 | Quatre Préludes op. 22 (1897) | |
6 | Zwei Préludes op. 27 | |
7 | Quatre Préludes op. 31 (1903) | |
8 | Trois Préludes op. 35 (1903) | |
9 | Quatre Préludes op. 33 (1903) |