BIS BIS-CD-958
1 CD • 76min • 1998
01.07.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der Schwede Karl-Erik Welin (1934-92) wurde hierzulande vor allem als Avantgarde-Organist bekannt, Komponisten wie Ligeti und Kagel schrieben Orgelstücke für ihn, als Aktivist der Happening-Bewegung im Gefolge von Cage und Tudor war er nicht nur in Stockholm eine Berühmtheit. Die Streichquartette zeigen das Enfant terrible von einer anderen, intimeren Seite. Welin bedient sich einer quasi postmodernen Schreibweise aus milden Dissonanzen, an die Orgel gemahnenden Akkordfolgen, statischen Klangflächen und unisono-Passagen. Hier herrscht überwiegend eine gedämpfte Atmosphäre (lediglich im ersten Quartett ist mitunter etwas von den wilden 60er Jahren zu ahnen), ein ausgeprägter Subjektivismus (aus dem heraus die zahlreichen Tschaikowsky-Zitate des neunten oder das Gluck-Zitat des ersten Quartetts zu verstehen sind) und ein Hang zum Schönklang, der gelegentlich in die Gefahr der Langeweile gerät. Dann hält allein das phantastische Spiel des Tale-Quartetts, das wie kein anderes aus diesem Material die größtmögliche Wirkung herauszuholen versteht, das Interesse aufrecht. Die Reihenfolge der Quartette ist auf Cover und Booklet falsch angegeben.
Peter T. Köster † [01.07.1999]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Karl-Erik Welin | ||
1 | Streichquartett Nr. 9 op. 62 | |
2 | Streichquartett Nr. 1 (Eigentlich nicht, 1967) | |
3 | Streichquartett Nr. 6 | |
4 | Streichquartett Nr. 7 |
Interpreten der Einspielung
- The Tale Quartet (Streichquartett)