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Besprechung CD

Perseus

Piano Works by Michael Ostrzyga
Christoph Schnackertz Piano

Spektral SRL4-24206

1 CD • 74min • 2023

24.10.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Der Titel dieser CD – Perseus – gibt schon einen Hinweis darauf, wo der Kölner Komponist Michael Ostrzyga nicht selten seine Inspiration findet: am Himmel. Bei Perseus handelt es sich um einen sogenannten Galaxiencluster, in dessen Zentrum sich ein schwarzes Loch befindet. Auch Titel wie IMPULSAR oder Far Side oft he Moon zeugen davon, das Ostrzyga hoch hinaus will, auch im übertragenen Sinne. Seine Werke zeichnen sich durch eine sehr individuelle Verbindung zwischen Konstruktion und Intuition aus. Zum einen beziehen sie ihren Kern oft aus dem Universum oder der Natur – wie etwa in den Zyklen Nordsee-Tagebuch I & II – zum anderen sind sie sehr durchdacht aber auch mit einer gehörigen Portion Intuition konstruiert und aus persönlichen Erlebnissen oder Begegnungen entstanden. Jedem der hier von dem Pianisten Christoph Schnackertz eingespielten Klavierwerke liegt ein sehr genau ausformuliertes Konzept, eine Idee zu Grunde, zwei Stücken aus dem Zyklus Prime etwa jeweils eine bestimmte Primzahl, den Stücken aus den Nordsee-Tagebüchern Beobachtungen und Erlebnisse, die Ostrzyga ebendort gemacht hat. Das musikalische Ergebnis ist bestechend. Kompositorische Idee und Inspiration gehen hier nicht nur Hand in Hand, sie sind auch nachvollziehbar – nicht selten intuitiv, aber auch durch die gelungenen Erklärungen von Tim Koeritz im Booklet.

Brillante Interpretationen

Dass dem so ist, liegt aber nicht nur an den Werken, sondern auch an der erstklassigen Interpretation, die ihnen Christoph Schnackertz angedeihen lässt. Ostrzygas Werke klingen nicht einfach und sind auch keine leichte Kost. Ihre konzise Faktur findet aber in Schnackertz‘ pianistischen Fähigkeiten eine adäquate Entsprechung. Bei Werken wie der Klangstudie Per-sonare entscheiden subtilste Anschlagsnuancen um die langsam verklingenden Klänge zu erzeugen. Five und Seven aus dem Zyklus Primes sind motorische Studien, trickreich komponiert und ebenso zu spielen. Schnackertz macht das mit bestechender Präzision und enormer Leichtigkeit.

Auch den faszinierenden Klangwelten der Nordsee-Tagebücher verleiht er mit suggestiver Gestaltungskraft kontrastreiche Konturen. IMPULSAR, eine ziemlich wilde Toccata, wird ebenso präzise wie virtuos in die Tasten gehauen – freilich hört man das dieser Tour de force nicht immer an, da Schnackertz nicht einfach draufloshämmert, sondern stets die Kontrolle behält.

Das Fazit fällt dementsprechend aus: Ostrzygas Werke schöpfen die Klangwelt des verwendeten Bösendorfer Konzertflügels mit seiner enormen klanglichen Bandbreite voll aus und bestechen durch eine ebenso konzise wie individuelle Handschrift. Diese wird zudem durch Christoph Schnackertz brillantes Klavierspiel in idealer Weise nachvollzogen. Sehr empfehlenswert.

Guido Krawinkel [24.10.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Michael Ostrzyga
1Per-sonare (Interludium) 00:03:45
2Five (aus: Primes) 00:02:35
3Seven (aus: Primes) 00:04:51
4Nordsee-Tagebuch I 00:11:35
9Nordsee-Tagebuch II 00:09:48
14Walks 00:03:26
15Suite für präpariertes Klavier 00:12:32
18Far Side of the Moon 00:05:44
19Erste Sterne (Erinnerung an Südtirol) 00:03:53
20Impulsar (Toccata für Klavier) 00:06:40
21Perseus 00:08:17

Interpreten der Einspielung

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