Louis Glass
Complete Symphonies Vol.3
cpo 777 898-2
1 CD • 55min • 2014
26.12.2022
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Man höre und staune: fast eine ganze Stunde dauert die vierte Symphonie des dänischen Komponisten Louis Glass, das sind Dimensionen von Ausmaßen wie man sie von Bruckner oder Mahler kennt. Doch im Gegensatz zu diesen beiden ist die Musik von Glass deutlich weniger bekannt, wenn auch nicht weniger interessant. Wenn man kompositorische Details betrachtet, ist sie zwar durchaus konventioneller als die Symphonik dieser beiden Komponisten, wett macht Glass das aber durch eine üppig im Geist des Fin de siècle zuweilen blumig wuchernde Harmonik. Insgesamt eröffnet sich hier eine symphonische Facette, die eine spannende Abwechslung bedeutet, auch zu Glass’ Zeitgenossen wie Sibelius, Grieg oder Nielsen.
Eindrucksvolle Präzision
Unter der Leitung von Daniel Raiskin nimmt sich das Staatsorchester Rheinische Philharmonie des symphonischen Kolosses von Glass mit eindrucksvoller Präzision an. Das Klangbild der Aufnahme wirkt insgesamt zwar etwas zu wenig räumlich, doch an der Klangkultur des Orchesters gibt es nicht den geringsten Zweifel. Die wuchtigen Dimensionen des viersätzigen Werkes, dessen erste drei Sätze jeweils gut eine Viertelstunde dauern, sind bei Raiskin und dem Staatsorchester in den besten Händen. Die zuweilen zuckersüß wirkende Harmonik von Glass servieren die Musikerinnen und Musiker hörbar genussvoll, die dynamischen Verwerfungen, die zuweilen Mahlersche Dimensionen haben, werden bei aller Transparenz sehr genuin umgesetzt. Eine lohnende Entdeckung!
Guido Krawinkel [26.12.2022]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Louis Glass | ||
1 | Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 43 | 00:54:38 |
Interpreten der Einspielung
- Staatsorchester Rheinische Philharmonie (Orchester)
- Daniel Raiskin (Dirigent)