Préludes Contraires
Hungaroton HCD 32464
1 CD • 60min • 2007
05.05.2008
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
György Selmeczi, Pianist und selbst auch Komponist, präsentiert hier zeitgenössische ungarische Klaviermusik der „Nach-Kurtág-Generation“. Das Ergebnis ist recht ernüchternd: diese regionale Spielart der „Postmoderne“ ist in ihrer Banalphase angelangt. György Orbáns (Jg. 1947) 3. Sonate von 1988 ist ein schäbiger Scriabin-Abklatsch mit säuerlicher Schlagsahne aus der Kitschkanne; der größte Vorzug der in Bartók-Nachfolge wandelnden Werke von Péter Vermesy (1939-1989) ist ihre aphoristische Kürze; János Vajda (Jg. 1949) wärmt schal gewordenen Scott-Joplin-Tee von vorgestern so lange noch einmal auf, bis dieser nach nichts mehr schmeckt; lediglich János Kmíves (1932-2005) kann in seinen Préludes contraires, die der Einspielung den Titel gaben, ein bescheidenes Maß an Humor aus der Tasche ziehen, ohne damit aber die Drittklassigkeit entscheidend durch Aufstieg zu verbessern. Das Spiel von György Selmeczi ist korrekt, es ist inspiriert, so weit die Musik das überhaupt hergibt, ansonsten ordentlich. Man hat von anderen Ungarn wie etwa László Sáry oder László Tihanyi schon weit Originelleres gehört; die vorliegende Sammlung ist von lähmender Langeweile.
Dr. Hartmut Lück † [05.05.2008]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
György Orbán | ||
1 | Klaviersonate Nr. 3 | 00:24:37 |
Péter Vermesy | ||
4 | Nenia (In memoriam B.B.) | 00:01:49 |
5 | Notturno | 00:01:38 |
6 | Sonatina | 00:04:01 |
9 | Fünf Stücke für Klavier | 00:03:00 |
14 | Postludium (In memoriam K.Z.) | 00:02:10 |
Janos Komives | ||
15 | 9 préludes contraires | 00:11:53 |
János Vajda | ||
24 | Easy Sonatina | 00:10:14 |
Interpreten der Einspielung
- György Selmeczi (Klavier)